Der Kölner Geisterzug 2006 findet nicht statt. Das haben die Veranstalter, der Verein "Ähzebär un Ko e.V.", beschlossen. Zwar wollen Stadt und Festkomitee des Kölner Karnevals wieder einen Zuschuss geben, doch bleibt wie auch in den Jahren zuvor eine Lücke von mehreren tausend Euro. Die Gelder werden vor allem für vorgeschriebene Sicherheitsmaßnahmen benötigt. Da für die Teilnahme am Zug keine Gebühr erhoben wird, ist er von freiwilligen Spenden abhängig.

Aktive sind frustriert

Es scheitert aber nicht nur am Geld: Die wenigen Aktiven – die alle ehrenamtlich arbeiten – im Verein sehen sich nicht mehr in der Lage, die Aufgaben zu bewältigen. Außerdem bedauern sie, dass der Geisterzug immer mehr bloß als Unterhaltung gesehen und nicht als politische Plattform für Menschen genutzt wird, deren Interessen sonst eher nur am Rande wahrgenommen werden. Die durch diese Absage gewonnene Zeit wollen die Veranstalter jetzt als Denkpause nutzen, um über die Zukunft des alternativen Umzugs nachzudenken, der seit 1992 traditionell am Karnevalssamstag stattfindet. Der Geisterzug war von Erich Hermans ins Leben gerufen worden, nachdem 1991 der offizielle Rosenmontagszug als Reaktion auf den Golfkrieg abgesagt worden war.

Hoffen auf 2007

Für Mai 2006 wird es eine Einladung an neue engagierte Helfer geben, sich an der Planung und Durchführung des Geisterzuges 2007 zu beteiligen.

Text: Björn Troll für Report-K.de / Kölns Internetzeitung
Foto: Ähzebär un Ko e.V.