Schon in den letzten Tagen brodelte die Gerüchteküche, wann immer man auf engagierte Karnevalisten traf, bis hin zu Theorien das alle Veranstaltungen der Alten KG Schnüsse Tring abgesagt und sogar die Tanzgruppen Kammerkätzchen und Kammerdiener aufgelöst würden. Das bestätigte heute der Senatspressesprecher nicht. Der Senat bleibt erhalten und wird von zwei Senatoren, die sich dazu bereit erklärt haben, weitergeführt. Nur viele Senatoren und der komplette Vorstand ist zurück- und ausgetreten.

Darunter Kölner Karnevalisten mit bis zu 35 jähriger Mitgliedschaft in der Gesellschaft. In einer Pressemitteilung verweisen die Senatoren auf Ihr Engagement das sie für die Ossendorfer Gesellschaft, auch in Notzeiten aufgebracht haben: "Auch laufende Verbindlichkeiten der Gesellschaft wurden vom Senat übernommen, wenn Not am Mann war. Das Geld dazu stammte nicht etwa aus Veranstaltungen mit wirtschaftlichem Hintergrund, sondern außschließlich aus Spenden und Beiträgen der Senatoren, aus deren Privatschatulle".

Auslöser des Rücktritts und Austritts ist nach Angabe des Senats die "finanziell missliche Lage" des Vereins und vor allem das es nicht gelungen ist trotz zweijähriger Bemühungen Transparenz in die "Kassenlage" zu bekommen. "Präsident Dieter Kaspers hat das (die Transparenz der Kassenlage) mit undurchsichtigen Ausflüchten immer wieder zu verhindern gewußt und in seinem geschäftsführenden Vorstand eine für den Senat unerträgliche Antistimmung erzeugen können", so die ausgetretenen Senatoren. Weiter heißt es in dem Schreiben: "Auch die Mitglieder wurden nicht umfassend informiert. Der Senatspräsident wurde an wichtigen Beschlüssen nicht beteiligt und zuletzt zu den Vorstandssitzungen satzungswidrig nicht mehr eingeladen". Das sind schwere Vorwürfe.

Da den "Aufgaben und Zielen des Senats und der Gesellschaft dienende sachliche Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist" legen die Vorstandsmitglieder des Senats und weitere Senatoren ihre Ämter zum 31.12.2005 nieder.

Report-K.de holte auch eine Stellungnahme des Präsidenten der Alten Kölner Karnevalsgesellschaft Schnüsse Tring ein, die wir hier im Original publizieren:

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Man hat viele, auch liebgewonnene Menschen kommen und auch wieder, manche mit großem Bedauern, aus der Gesellschaft gehen gesehen.

 

Daß Scheidende nicht immer einer Meinung mit der Gesellschaft und dem Vorstand sind, ist für jeden nachzuvollziehen. Unmut und Unzufriedenheit über die Öffentlichkeit und der Presse zu äußern, ob zu Recht oder zu Unrecht, ist eine andere Sache. Wir bedauern, daß man diesen Weg gewählt hat.

 

Mit allen Höhen und Tiefen im Gesellschaftsleben ist die Gesellschaft nicht umsonst oder gerade deswegen in seinem 104. Lebensjahr. Unsere Veranstaltungen finden in altbewährter Tradition statt und unsere Tanzgruppen werden auch dieser Session wieder die Säle und Hallen mit ihren Auftritten erfreuen.

gez.  Dieter Kaspers

         Präsident der AKKG

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Ingrid Krischer die Pressesprecherin der Gesellschaft sagte heute Abend bei einem telefonischen Gespräch mit report-K.de das dem Vorstand der Gesellschaft der Rücktritts- und Austrittswunsch des Senatsvorstandes seit längerem bekannt sei. Das man aber von Seiten des Senatsvorstandes nicht das klärende Gespräch gesucht habe, sondern die Öffentlichkeit, sei schade. Krischer betonte der Vorstand der Gesellschaft sei weiterhin offen für Gespräche mit dem Senatsvorstand. "Manchmal kann man ja in einem Gespräch Meinungsverschiedenheiten einfacher klären als in niedergeschriebenen Worten" so Krischer weiter und signalisierte Kompromissbereitschaft, wenn sie denn auf beiden Seiten vorhanden ist. Unsere Gesellschaft ist lebens- und liebenswert, vor allem auch die Tanzgruppen Kammerkätzchen und Kammerdiener, die ja in der letzten Zeit durch die Kooperation mit Brings auch enorme Erfolge feiern konnten. So trat die Tanzgruppe zum Beispiel beim Weltjugendtag im Rheinenergiestadion auf und begeisterte mehr als 30.000 Jugendliche. Karneval ist Spaß und Freude, das sollte im Vordergrund stehen, und der Diskussion solle zum Wohle der Gesellschaft die Schärfe genommen werden, sagte Krischer. Auch Krischer betonte noch einmal ausdrücklich: Alle Veranstaltungen der Alten Kölner KG Schnüsse Tring werden planmäßig stattfinden, sowie auch die Auftritte der Tanzgruppen.

Bei der Geburtstagsfeier des Jubilars Heinz Thiebes, der wohlgelaunt den Rummel um seine Person genoß, herschte eine ruhige und gute Stimmung in der ehemaligen Abflughalle des Butzweilerhofes. All die gut gekleideten Menschen vermittelten einen Eindruck des ehemals mondänen Flugplatzlebens und fast glaubte man das Brummen einer startenden Propellermaschine zu hören.  

Wie gehts weiter der, Senatsvorstand hat für diese Woche eine Pressekonferenz anberaumt, deren Termin zur Zeit noch nicht feststeht. Report-K.de wird Sie weiter informieren.

Andi Goral für report-K.de / Kölns Internetzeitung