Stattdessen würden bereits in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts seine dramatischen Folgen wirksam und erkennbar werden. Die Studie zählt dabei diverse Tipping-Points (Kipp-Punkte) auf, die einen Wandel zusätzlich verstärken würden. Zu diesen Punkten werden die Eisschmelze an den Polen, die Trockenheit in Kalifornien, die Veränderungen des Sommermonsuns in Indien und das Waldsterben am Amazonas gezählt. Das Abschmelzen der Polkappen könnte bereits vor 2050 den Meeresspiegel um einen halben Meter ansteigen lassen. Davon wären weltweit 136 Küstenstädte betroffen, in denen Schäden von 28 Billionen Dollar entstehen könnten. Weiterhin könnten sich die Schäden durch Waldbrände bis 2050 verzehnfachen, wobei indirekte Schäden noch nicht einbezogen sind. Die Kosten für eine mögliche Veränderung des indischen Monsuns werden auf rund 40 Milliarden Dollar pro Jahrzehnt bis zur Mitte des Jahrhunderts geschätzt. Ein Absterben von bis zu 70 Prozent des Amazonasregenwaldes könnte schließlich Ansätze zur Minderung von Treibhausgasemissionen wirkungslos machen. Infolge der Studienergebnisse haben WWF und Allianz für eine "weltweite Anstrengung aller Länder zur Bewältigung des Klimaproblems" plädiert und ein "rechtlich verbindliches Abkommen in Kopenhagen" als nächsten wichtigen Schritt gefordert. In Kopenhagen soll ab dem 7. Dezember auf dem Klimagipfel ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll erarbeitet werden. Die Einigung auf konkrete Klimaziele erscheint allerdings als unwahrscheinlich.

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