Während man gestern noch von nur einigen betroffenen Banken gesprochen hatte, breitete sich die Aktion heute auf alle deutschen Banken und Sparkassen aus. Mehr als 100000 Kreditkarten sollen nun zurückgerufen worden. Hintergrund der Umtauschaktion ist ein Sicherheitsloch bei einem spanischen Finanzdienstleister. Dieser hatte die Bezahlungen deutscher Urlauber in Spanien verrechnet, wobei die Datensätze der Karteninhaber abhanden gekommen waren. Die spanische Polizei hat die Ermittlungen gegen die Dienstleister aufgenommen, es sei bislang aber noch unklar, ob es sich um einen Datendiebstahl der Mitarbeiter oder einen Angriff durch einen Hacker handele. Zum Schutz der Verbraucher seien die Händler von den Geldinstituten nun angewiesen worden, bei einer Bezahlung über die Kreditkarte auch den Personalausweis des Käufers zu prüfen. Die Banken mahnen unterdessen zur Besonnenheit, bei der Umtauschaktion handele es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Verbraucherschützer wie Frank-Christian Pauli, Banken-Experte vom Bundesverband der Verbraucherzentralen, gehen hingegen von einer "relevanten Gefahr" aus.

[dts; foto: manwalk/www.pixelio.de]