„Es läuft nicht rund“, bestätigt der in Nippes lebende Landesvorsitzende der Grünen, Arndt Klocke. „Die SPD befindet sich nach der verlorenen Bundestagswahl offenbar in einer Phase der Selbstfindung.“ In der SPD dagegen ist zu hören, die Grünen hätten Probleme, ihre neue Rolle als Volkspartei Nummer drei auszufüllen. Was am Abend des 30.8.2009 den Wählern in Köln als rot-grüne Liebesheirat verkauft wurde, entpuppt sich mehr und mehr als Mesalliance, schätzt die Kölner CDU die Lage an der Koalitionsfront ein.

„Fernab dieser Befindlichkeiten und dem üblichen Postengeschacher haben die Wählerinnen und Wähler ein Recht darauf, endlich zu erfahren, was diese Koalition in und mit Köln vorhat“, so Kölns CDU-Vorsitzender Jürgen Hollstein. „Im Gegensatz zu Rot-Grün wissen wir auch nach der Wahl, wo wir stehen und wohin wir wollen. Das gilt sowohl für den Godorfer Hafen, dessen Ausbau wir für nötig erachten, als auch für die Tunnellösung bei der Stadtbahnquerung an der Rheinuferstraße.“ Aber – der Wähler hat sich damals anders entschieden. Die CDU kann im Moment in Köln nicht mitgestalten und ist erst recht nicht in der Lage, dieses nun schon 77 Tage dauernde Zeitspiel abzupfeifen.

[ag]