Ute Behrend ist die 13. Stipendiatin die auf dem Gelände der Stiftung arbeitete. Zusammen mit den Bewohner des Schwerstbehinderten-Wohnheims und Angehörigen der anderen auf dem Gelände ansässigen Initiativen (Nichtsesshafte, Aidshilfe, Gehörlosen e.V. u. a.) hat Behrend zwischen April und Oktober dieses Jahres ein Kunstprojekt verwirklicht. Behrens Arbeit heißt, „Mein Zimmer Hinter der Wand“, und darin inszeniert sie fünf Zimmer die sich die Bewohner erträumt haben. Behrend wünscht sich, ein ungewöhnlichen Blick in das Leben der Bewohner zu werfen. Heute eröffneten, Sozialdezernentin Marlis Bredehorst und Kulturdezernent Georg Quander, die Abschlussausstellung die bis zum 7. November im Saal der Stiftung gezeigt wird.

Bereits vor etwa 150 Jahren hat der Stifter Dr. Hubert Dormagen Kunst als therapeutisches Mittel eingesetzt. Die jetzige Stiftung Dr. Dormagen-Guffanti weitete den Stiftungszweck 1981 auf die generelle Hilfe für Menschen mit Behinderung aus. Die Erträge der Stiftung werden „für die Unterstützung Behinderter verwandt, um über die gesetzlichen Hilfsmöglichkeiten hinaus Leistungen zu Gunsten von Behinderten zu erbringen. Es kommen sowohl Hilfen für Einzelpersonen als auch Leistungen zur Unterstützung von Behinderteneinrichtungen in Betracht.“ Seither unterstützt die Stiftung auch andere Träger und Hilfen wie das Zentrum für therapeutisches Reiten, die Emmaus-Gemeinschaft, die auch das Werkstatt-Cafe auf dem Stiftungsgelände betreibt, den MuseumsdienstKöln und Projekte des Zentrums für selbstbestimmtes Leben. Bis zum heutigen Tage vertreten Nachfahren von Dr. Dormagen im Kuratorium der Stiftung die Interessen der Familie und den Wunsch ihres Vorfahren. So war es auch die Familienangehörige Nicola Dormagen, selbst anerkannte Künstlerin, die den Gedanken von Hubert Dormagen wieder zum Leben erweckte und dem Kuratorium vorschlug, ein jährliches Kunststipendium zu vergeben.

Sozialdezernentin Bredehorst, die auch die Vorsitzende der Stiftung ist, bemerkte dass dieser Ort am Lachemer Weg einzigartig ist. Hier wohnen Menschen mit verschiedenen Behinderungen und sozialen Hintergründen zusammen. Es ist eine form von Utopie, wie die Gesellschaft aussehen könnte, so Bredehorst. Außerdem, bekomme man hier im Cafe den besten Apfelkuchen in Köln.    

Die Abschlussausstellung ist Montag, Dienstag, Donnerstag und Samstag von 15 bis 19
Uhr sowie nach Vereinbarung mit Ute Behrend geöffnet.

[Fiona Schneider für Report-k.de/Kölns Internetzeitung]