Die Hintergründe des Vorfalls stellen die Beamten unterdessen vor ein Rätsel. Derzeit sei es noch völlig unklar, wer die in eine Serviette eingewickelte Handgranate auf dem Sitz abgelegt haben könnte und aus welchem Grund. Eine Anschlagsdrohung oder Hinweise auf einen geplanten Anschlag gebe es nicht, zudem sei eine Selbstentzündung technisch ausgeschlossen, so die Zuständigen. Sowohl die Handgranate als auch die Serviette werden nun auf Spuren untersucht, die Polizei hat die Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz aufgenommen. Eine Reinigungskraft hatte nach einer Vorstellung des Michael-Jackson-Films "This Is It" den Sprengkörper auf einem der Sitze gefunden. Mit der Polizei war kurz darauf auch ein Sprengstoffexperte des Landeskriminalamtes eingetroffen. Dieser konnte den Sprengkörper als funktionstüchtige, aber gesicherte Handgranate identifizieren. Die Granate wurde zur Entschärfung an das Landeskriminalamt übersandt. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch 800 Personen im Kino, die umgehend evakuiert wurden. Die Durchsuchung der weiteren neun Kinosäle, bei der auch Sprengstoffspürhunde eingesetzt worden waren, lieferte jedoch keine weiteren Funde.

[dts]