Der 1. FC Köln hat Favoritenschreck Eintracht Trier entzaubert. Der Bundesligist gewann im Achtelfinale des DFB-Pokals ohne große Mühe 3:0 (2:0) beim von Ex-Nationalspieler Mario Basler trainierten Regionalligisten, der zuvor Erstligist Hannover 96 sowie Zweitliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld aus dem Wettbewerb geworfen hatte. Damit stehen die Kölner zum erstem Mal seit der Saison 2002/03 wieder in der Runde der besten Acht.

Milivoje Novakovic (25.), Youssef Mohamad (29.) und Maniche (52.) trafen für Köln gegen den Viertligisten, der in der Spielzeit 1997/98 nach Erfolgen gegen die damaligen Europapokal-Sieger Schalke 04 sowie Borussia Dortmund bis ins Halbfinale vorgestoßen war und so den Ruf des Pokalschrecks begründet hatte.

"Wir haben das Spiel über die gesamte Distanz vollkommen im Griff gehabt. Wir hätten nur zwei oder drei Tore mehr schießen müssen", meinte Kölns Nationalspieler Lukas Podolski und träumte bereits vom Endspiel in Berlin: "Es sind nur noch zwei Spiele bis zum Finale. Das Viertelfinale ist ein großer Erfolg für uns, jetzt hoffen wir auf ein gutes Los."

"Wir wären gerne noch eine Runde weiter gekommen. Aber Köln war heute einfach zu stark für uns. Wir waren chancenlos", meinte Triers Sportlicher Leiter Fritz Fuchs: "Für uns war der Pokal dennoch ein schöner Traum für uns. Er war lukrativ, aber es wird auch Zeit, dass wir uns wieder auf die Liga konzentrieren."

Vor 10.800 Zuschauern im ausverkauften Moselstadion erarbeiteten sich die Kölner in der Anfangsphase zwar eine klare Feldüberlegenheit, die Trierer hielten allerdings mit hoher Laufbereitschaft dagegen und ließen zunächst keine Torchance für die Gäste zu.

Mit zunehmender Spieldauer konnten die Gastgeber, deren Coach Basler nach zuletzt vier Punktspiel-Niederlagen in Folge und dem Absturz auf den zwölften Tabellenplatz in die Kritik geraten ist, die Partie sogar weitgehend ausgeglichen gestalten. Dabei profitierte der Viertligist vom etwas lässig wirkenden Auftritt der Kölner, die auf Junioren-Nationalspieler Christoph Schorch und den Kameruner Pierre Wome (beide Muskelfaserriss) verzichten mussten.

Erst in der 25. Minute gelang dem Bundesligisten der erste vielversprechende Angriff, den der Slowene Novakovic nach guter Vorarbeit des Portugiesen Maniche prompt zur Führung nutze. Vier Minuten später baute Innenverteidiger Mohamad nach einer Ecke die Führung aus. Im Anschluss kontrollierten die nun rotiniert agierenden Kölner bis zur Pause weitgehend die Begegnung und hatten durch Sebastian Freis sogar die große Chance zur frühzeitigen Vorentscheidung (45.).

Nach dem Seitenwechsel drängten die Kölner weiter auf den dritten Treffer. Dabei vergaben die Gäste zunächst gute Chancen. So traf Nationalspieler Lukas Podolski mit einem Weitschuss nur den Pfosten (51.). Mehr Glück hatte kurz darauf Maniche bei seinem abgefälschten Distanzschuss. Trier kam erst in der 69. Minute zur ersten nennenswerte Chance durch Angreifer Sahr Senesie.

[SID]