Ein Unding war es für viele Nippeser sicherlich als der goldene Kohlkopf auch noch leibhaftig entfernt wurde. Manch einer rief sogar beim Denkmalschutz an, um sich zu vergewissern, dass auch alles mit rechten Dingen zuging. Das Symbol kölscher Lebensart und Kneipenkultur des Kölner Nordens musste in die Werkstatt und restauriert werden. Jetzt hängt das Symbol kölscher Gastlichkeit wieder an seinem angestammten Platz und dass ist auch gut so. Innen drin wurde der Goldene Kappes unter Einhaltung des Denkmalschutzes innerhalb von drei Monaten kernsaniert. Einen hohen sechsstelligen Eurobetrag hat man nach eigenen Angaben investiert und vor allem die Küche modernen Zeiten angepasst.

“Golde Kappes“ größer als zuvor
Die Investoren haben trotz der vielen Renovierungsarbeiten auf eines Wert gelegt. „Em golde Kappes“ bleibt „Em golde Kappes“. Wer also jetzt das Lokal am 5. November betritt braucht keine Angst haben sich zu verlaufen. 300 Quadratmeter und Platz für 350 Gäste – also die Nippesser Bürgerwehr dürfte mit Kind und Kegel komplett hineinpassen – so stellen sich die Dimensionen des Goldene Kappes dar. Essen ohne Rauch, an der Theke stehen und Rauchen, das ist möglich. Also wird man vor dem Goldene Kappes keine typischen frierenden Raucher sehen. 25 Früh-Mitarbeiter – mit einer besonderen Verbundenheit zu Nippes – sollen sich um die Gäste kümmern. Die müssen ab sofort das Essen auch in die erste Etage bringen. Denn das „golde Kappes“ hat sich um rund 80 Tische vergrößert. In der ersten Etage, dort, wo vorher die frühere Besitzerin Mathilde D’Agnolo, gewohnt hatte, können die Gäste nun speisen und dabei das Treiben auf der Neusser Straße bequem von oben verfolgen.

Die Geschichte
Fangen wir mit dem Tiefpunkt an. Mai 2008 musste Mathilde D´Agnolo, die die Traditionsgaststätte aus den Händen der Gründerfamilie übernommen hatte Insolvenz anmelden und im Januar 2009 machte der Goldene Kappes für 10 Monate dicht. 1913 eröffnete der Kölner Wirt Matthias Becker die Kneipe op dr Eck und sie blieb über Jahrzehnte im Familienbesitz. Jetzt hat die Cölner Hofbräu p. Josef Früh „Em Golde Kappes“ übernommen und bietet neben etwa dem Haus „Tutt“ in Ehrenfeld Brauhauskultur Früh Kölsch frisch aus dem Fass im Veedel an.

Die Karte
Die Karte ist auf Kölsch und bietet neben kölschen Klassikern auch Pfannengerichte die heiß am Tisch serviert werden, Suppen und Nachspeisen. Insgesamt weißt die Standardkarte 48 Gerichte aus.

Nach der aktuellen Karte kostet ein Glas Kölsch, 0,2l, direkt vom Fass 1,35 Euro. Das günstigste nichtalkoholische Getränk ist Milch mit 1,10 Euro für 0,2 l, das nächstpreiswerteste ist Eistee 0,2 l, zu 1,35 Euro. Ausgeschenkt wird Früh-Kölsch.

Das Essen klassisch Kölsch
Der „Halve Hahn“ zu 3,55 Euro, „Himmel un Ääd met Blodwoosch“ zu 8,20 Euro, das „Hämmche mit Suure Kappes un Pürree“ zu 11,70 Euro und 2 Rievkoche met Brud un Botter zu 3,35 Euro. Daneben gibt es für „Pänz“ bis 12 Jahre eine eigene kleine Karte und allerlei kleinere Gerichte wie, „Bockwoosch“, „Herringsstipp“, „Mettwoosch“, „Fleischkies“ oder „Strammer Max“ und „Kasseler“ oder „Rumpsteak“.

Öffnungzeiten
Der Goldene Kappes hat von Montag bis Samstag offen: 10-24 Uhr. EC und Kreditkarten werden übrigens nicht akzeptiert.
„Em Golde Kappes“, Neusser Straße 295, Tel.: 92292640

Cornelia Schlößer für report-k.de / Kölns Internetzeitung