Tommy Engel befriedigt wie kein Anderer kölsches Lebensgefühl und Lebensart. Und dabei wird er ähnlich, wie alter Wein, von Jahr zu Jahr reifer und besser. Das mag auch an der jahrelangen Zusammenarbeit mit Jürgen Fritz liegen, der die Konzerte auf den Punkt arrangiert. Wenn Engel dann aber dazu mit seiner kölschen Schnüss erst einmal den Begriff "Leckens am Arsch" in den Zwischenzeilen zwischen zwei Songs erklärt, dann ist es um seine Fans geschehen. Denn deren Nerv trifft er mit diesen Geschichten, die aus dem Mund von Engel authentisch klingen, mehr als 100 Prozent. Und um Engel zu zitieren: "Der Dom kann nicht sprechen, aber ich". Und das ist keine hochnäsige Übertreibung, sondern die Beschreibung von Realität. Dazu Songs und musikalische Stimmungen die die kölsche Seele am Herzen packen und das kölsche Gemüt je nach Lage feinsinnig oder leicht derber massieren und wiegen. Bei der Interpretation von Trude Herr´s Klassiker "Die Stadt" wiegte die unter den Tanzbrunnenschirmen komprimierte Fangemeinde dann auch heftig mit und unterstützte Engel und die Seinen auf der Bühne mit einem perfekten vielstimmigen Chor.

Tommy Engel im Wintersommer am Tanzbrunnen war ein von den Temperaturen kühles, vom Herzen her aber ein heißes echt kölsches Vergnügen.

[ag]