Nils Hoffmann (18 Jahre alt) vom Kölner Ruderverein von 1877 steuerte einen Achter beim „Head of the Charles“ Rennen auf dem gleichnamigen Fluss im amerikanischen Massachusetts. Insgesamt 1.900 Boote – größtenteils Achter – gingen am vergangenen Wochenende beim Rennen über drei Meilen (knapp fünf Kilometer) an den Start. Das deutsche Team mit Schlagmann Michael Schirmer, Florian Mennig, Hannes Heppner (Weltmeister im Deutschlandachter 2009),  Maximilian Reinelt, Felix Drahotta, Anton Braun, Bastian Bechler, Andreas Kuffner und Steuermann Nils Hoffmann belegten einen starken sechsten Platz im 39 Boote starken Feld der „Championships Eights Men“.

Rudern im Schneesturm
Die jungen Sportler, die normalerweise keine Mannschaft bilden und sich somit zunächst aufeinander einstellen mussten, hatten nicht nur mit der Strecke und der harten Konkurrenz, sondern auch mit den für die Jahreszeit ungewöhnlichen Wetterbedingungen zu kämpfen: „Das Steuern auf  dem Charles River mit seinen vielen Kurven und den entsprechenden Überholmanövern stellt eine große Herausforderung dar. In unserem Rennen war unter anderem das Boot der ‚Great Eight’ dabei, in dem die stärksten Skuller aus der Welt sitzen, die sich außerhalb der Saison immer wieder zum Achterfahren zusammen tun“, so Nils Hoffmann. Zum Rennen der Männerachter wurde es außerdem richtig kalt und ein Schneesturm setzte ein. Insbesondere bei solchen Wetterbedingungen sollte man vor dem Start möglichst lange in Bewegung bleiben. Aber genau das war dem Team leider nicht möglich, da es sich rechtzeitig einordnen musste.

Kurz vor dem Start hatte das ‚Great Eight’ Team dann einen Bootsschaden, der noch behoben werden musste und den Start hinauszögerte. „Als es dann endlich losging, sind wir los wie die Feuerwehr. Mit fünfzehn Sekunden Abstand zu uns starteten die ‚Great Eight’, von denen wir uns auf keinen Fall einholen lassen wollten. Die Ruderer haben gar nichts vom Rudern gespürt und konnten danach noch nicht einmal sagen, ob das Boot gut lief oder nicht, da sie komplett eingefroren waren, vor allem die Hände. So etwas habe ich auch noch nie erlebt, dass die Ruderer nach dem Rennen nicht wissen, wie es lief! Als Steuermann wusste ich, dass wir vor den ‚Great Eight’ ins Ziel kamen. Und als wir später erfuhren, dass wir sogar den sechsten Platz erreicht haben, waren wir sehr zufrieden“, so Hoffmann.

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