Unbekannte haben dem Radiosender NDR Info etwa 27.000 Datensätze zukommen lassen, in denen Kundennummern, Adressen, Telefonnummern, Berufsbezeichnungen, Geburtstage und die Vertragsabschlüsse vieler Kunden hinterlegt waren. So sei beispielsweise erkennbar, welche Kunden eine Lebensversicherung abgeschlossen und wie viel Geld sie dabei angelegt haben. Ein AWD-Sprecher hat inzwischen bestätigt, dass die Daten aus dem Unternehmen stammen. Weitere Stellungnahmen liegen jedoch noch nicht vor. Aus dem Umkreis von AWD hieß es, dass nur hochrangige Mitarbeiter Zugriff auf eine derart große Menge an Datensätzen hätten. AWD hat mittlerweile Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Der Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses, Sebastian Edathy (SPD), forderte die AWD-Spitze auf, aus dem Vorfall die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.

Aktualisiert um 14:00 Uhr
AWD zweifelt an Authentizität von NDR-Stammdaten
Der Hannoveraner Finanzdienstleister AWD hat Zweifel an der Authentizität der Stammdaten und Kundennummern angemeldet, die dem NDR von Unbekannten übermittelt worden waren. So seien "zahlreiche der uns übermittelten Kundendaten veraltet oder nicht mehr existent", heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Zudem würden die jüngsten Daten aus dem Jahr 2001 und die Mehrzahl aus den 90er Jahren stammen. Es würde sich auch nicht um sensible Daten wie Konto- oder Bankverbindungen handeln. Der NDR hatte zuvor berichtet, dass in den etwa 27.000 Datensätzen Kundennummern, Adressen, Telefonnummern, Berufsbezeichnungen, Geburtstage und die Vertragsabschlüsse vieler AWD-Kunden hinterlegt seien. AWD sicherte der Staatsanwaltschaft eine "vollumfängliche" Unterstützung bei den Ermittlungen zu.

[dts]