„Im ersten halben Jahr mussten wir noch einiges lernen. Doch wir sind stolz, was wir in dieser Zeit geschafft haben. Unser Konzept ist bei den Besuchern so angekommen, wie wir es uns vorgestellt haben. Und das ist die Hauptsache“, zeigte sich heute Thomas Puy-Brill, Geschäftführer des Odysseum Köln, höchst zufrieden. Und tatsächlich hat das Odysseum die vorher erhoffte Besucherzahl erreicht. 180.000 Menschen kamen in den ersten sechs Monaten seit April ins Wissenscenter. Das sind im Durchschnitt 1.000 Gäste täglich. Dabei kommen rund 50 Prozent der Besucher aus Köln. An Spitzentagen kommen sogar bis zu 3.500 Besucher nach Köln-Kalk. Mit hochgerechneten 360.000 Besuchern im Jahr schreibt das Odysseum schwarze Zahlen und braucht keine Zuschüsse, erklärt Puy-Brill. Künftig wolle man natürlich noch mehr Menschen von der Wissens-Ausstellung begeistern.

Gekostet hat das Haus übrigens 30 Millionen Euro, das von der Stiftung Cologne Science Center der Sparkasse KölnBonn, dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Bund finanziert wurde. Dabei trägt die Sparkasse KölnBonn den Löwenanteil mit 15,3 Millionen Euro, das Land mit 12,5 Millionen und der Bund engagiert sich mit drei Millionen Euro. Die Macher rechnen mit 300.000 Besuchern im Jahr.

Tyrannosaurus bekommt Konkurrenz
Ziel des Odysseums ist es, Wissen zum Anfassen für jede Generation anzubieten. Dennoch liegt der Fokus der Ausstellung auf Kindern und Jugendlichen zwischen sieben und 14 Jahren. Sie kommen häufig im Klassenverband. Etwa ein Drittel der insgesamt 180.000 Besucher waren Schulklassen. Besonders beliebt ist bei den Schülern weiterhin natürlich der Dinosaurier in der Themenwelt „Leben“. Inzwischen machen ihm aber weitere Stationen Konkurrenz. Dazu zählen etwa der Astronautentrainer im Raum „Erde“, die Gen-Kanone im Raum „Mensch“ oder der Hochseilgarten in der Kinderstadt. Fast alle Stationen im Wissenspark laden die Besucher zum Mitmachen und Erleben ein. Reparaturen sind da unvermeidlich. Rund drei bis vier Objekte gehen jeden Tag im Odysseum kaputt – meist aufgrund von zweckentfremdeter Nutzung. Darum sind täglich vier Techniker vor Ort, die die Objekte meistens bis zum nächsten Tag reparieren.

Erlebnispfade für Jung und Alt
Die meisten Besucher gehen rund drei bis vier Stunden durch die Ausstellung. Dabei ist es schwer, einen Überblick über die Vielfalt der Themen im Odysseum zu behalten. Besucher zeigen sich angesichts der insgesamt 200 Stationen manchmal überfordert. Sinnvoller ist es daher, gezielt durch die Räume des Wissensparks zu gehen. Daher wurde nun zusammen mit der Redaktion von „Geo“ ein Pfad entwickelt. Der leitet Erwachsene speziell zum Thema „Heimat Erde“ und Kinder zum Thema „Sinneswahrnehmung“ durch die Räume und weist auf themennahe Stationen hin. Künftig sollen noch weitere themenspezifische Pfade angeboten werden.

Rap-Battle mit Afrob und Blumetopf
Für das kommende Jahr hat sich der Wissenspark neue Programmpunkte überlegt. So wird im Januar der erste Rap-Battle im Odysseum stattfinden. Zu dem können sich Kinder und Jugendliche noch bis Ende November 2009 mit eigenen Rap-Songs bewerben. Die Sieger erwarten unter anderem eigene Studiotechnik und einen Rap-Workhops mit Doppel-U mit anschließendem Live-Auftritt. Geplant ist für 2010 außerdem eine erste Wechselausstellung. Zuvor wird es während der Herbstferien 2009 nun zunächst ein Themenspezial zu Automotoren geben. Daneben locken Workshops zu den Themen Herbst, Pflanzen und Raketen.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung