Auch heute noch beschäftigt ein folgenschwerer Unfall, der sich bereits im März 2003 ereignete, das Museum Ludwig. Ein Schüler hatte eine Besucherin angerempelt, diese stürzte und brach sich den Arm. Sie hatte dem Jungen nicht ausweichen können, da sie nicht aus Fleisch und Blut war, sondern eine hyperrealistische Skulptur des amerikanischen Bildhauers Duane Hanson (1925-1996). Weil das Museum sie wie vom Künstler beabsichtigt ohne Sockel präsentiert hatte, war es leider auch nicht ihr erster Sturz.

Restauratorin bekam Unterstützung von Physikern

Die junge Restauratorin Aline Jahn hat im Rahmen ihrer Diplomarbeit Untersuchungen angestellt, um den gebrochenen Arm restaurieren zu können. Aufwendige Zugversuche, waren erforderlich, um das bestmögliche Klebemittel zu finden. Dabei bekam sie sogar Unterstützung von Physikern. Mit einer technisch durchdachten Zwingenkonstruktion gelang es, den abgebrochenen Arm wieder passgenau anzubringen. Kleine Ausbrüche wurden gekittet und dem Original entsprechend retuschiert. Das heutige Erscheinungsbild der Museumsbesucherin „Woman with a Purse" lässt den gravierenden Schaden nahezu vergessen – ein faszinierendes Beispiel einer erfolgreichen Restaurierung.

Zweieinhalb Jahre nach ihrem Sturz bekommt die Frau mit Handtasche am 28. November 2005 einen neuen Standort in der Sammlung Haubrich des Museum Ludwig.