Vieles ist noch unklar bei diesem Unfall. Sicher ist, dass der Ford K von Worringen kommend auf der Neusser Landstraße zunächst rechts von der Fahrbahn abgekommen ist, in einen tiefen steilen Graben rutschte und dann heftig mit einem Baum kollidierte. Durch den Aufprall wurde die hintere Beifahrerseite schwer beschädigt und der Wagen einmal quer über die Fahrbahn geschleudert, bis er im die Gegenfahrbahn begrenzenden Grasstreifen zum Liegen kam. Die Polizei geht davon aus, dass der Wagen mit fünf Personen besetzt war und es sich um einen Alleinunfall handelt, an dem keine weiteren Verkehrsteilnehmer beteiligt waren. Zeitweilig ging man sogar von sechs Personen aus. Beamte der Kölner Berufsfeuerwehr durchkämmten daher die angrenzenden und hochstehenden Getreidefelder mit Wärmebildkameras. Die Polizei setzte zur erweiterten Umfeldsuche auch ihren Hubschrauber ein.

Zwei junge Männer und eine Frau, die teils leicht, teils mittelschwer verletzt waren, traf der zunächst eintreffende erste Rettungswagen vor. Alle drei Personen hatten selbstständig den Ford K verlassen können. Erst dann wurde die junge Frau im Fond des Wagens entdeckt und danach eine leblose Person, die sich unter dem Wagen befand. Erst nachdem die Feuerwehr den Wagen mit einem Kranwagen behutsam beiseite hob, stellten die Retter und die Polizei fest, dass es sich ebenfalls um eine junge Frau handelte. Eine der jungen Frauen war erst 23 Jahre alt. Die Polizei geht davon aus, dass die Frau durch den Aufprall aus dem Auto geschleudert wurde und dann darunter zum Liegen kam. Die andere Frau verstarb im Fond des Wagens. Ob die Insassen angeschnallt waren, kann zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.

Die drei angetroffenen Personen seien alle alkoholisiert, so die Kölner Polizei noch an der Unfallstelle und ordnete eine Blutprobe an. Keiner kann sich an den Unfall erinnern und keiner hat sich als Fahrer zu erkennen gegeben. Einer der jungen Männer saß noch stundenlang in einem Rettungswagen. Er hatte einen schweren Schock, musste sich immer wieder übergeben, bekam Sauerstoff und etwas zu trinken, konnte sich kaum auf den Beinen halten. Er trägt ein Trikot der deutschen Fußballnationalmannschaft. Auch auf der kaum betroffenen Fahrerseite des Wagens hängt eine Deutschlandfahne. Am Baum, den der Wagen zuerst traf, hängt ebenfalls eine Deutschlandfahne, Indizien, die darauf deuten, dass es sich um junge Fußballfans handelte, die nach dem Deutschlandspiel früh morgens unterwegs waren. Polizei und Feuerwehr sind mit einem Großaufgebot an Kräften vor Ort. Die beiden toten jungen Frauen werden behutsam geborgen. Den eingesetzten Beamten und Rettern merkt man an, dass sie betroffen sind über den tragischen Unfalltod der beiden jungen Frauen. Die jungen Männer wurden in Kölner Krankenhäuser eingeliefert.

Das Verkehrsunfallteam der Kölner Polizei, unterstützt von einem externen Sachverständigen hat die Ermittlungen zur Unfallursache und Ermittlung des Fahrers aufgenommen. Die Neusser Landstraße wurde in diesem Bereich komplett für den Verkehr gesperrt.

Aktualisiert 15:30 Uhr
Unfallfahrer ermittelt: Er besaß keinen Führerschein
Die Kölner Polizei konkretisierte mittlerweile ihre Angaben zu dem Unfall. Bei dem Verkehrsunfall starben zwei junge Frauen (18, 23). Der Fahrer (18), der Beifahrer (20) und eine weitere Mitfahrerin (19) wurden schwer verletzt.

Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen war der Ford Ka gegen 2.45 Uhr auf der Neusser Landstraße in Richtung Fühlingen unterwegs, als er nach rechts von der Fahrbahn abkam und einen Begrenzungspfosten überfuhr. Der Kleinwagen geriet daraufhin ins Schleudern und stieß gegen einen rechts am Fahrbahnrand stehenden Baum. Bei dem Unfall wurde die auf der Rückbank sitzende 23-Jährige aus dem Fahrzeug geschleudert, geriet unter den Wagen und verstarb an der Unfallstelle. Die ebenfalls hinten sitzende 18-Jährige konnte durch die Rettungskräfte nur noch tot aus dem Auto geborgen werden.

Mittlerweile konnte die Polizei den Unfallfahrer ermitteln. Da bei dem 18-jährigen Unfallfahrer, der nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist, der Verdacht bestand, alkoholisiert den Ford gelenkt zu haben, ordnete die Staatsanwaltschaft die Entnahme einer Blutprobe an. Notfallseelsorger und Opferschutzbeamte der Polizei Köln sind eingesetzt.

Aktualisiert am 14.7.2010, 17:00 Uhr
Die Ermittlungen richten sich gegen einen 18-Jährigen aus Köln. Ihm wird vorgeworfen, den Unfallwagen ohne die erforderliche Fahrerlaubnis geführt zu haben. Der Verdacht, dass der 18-Jährige alkoholisiert war, hat sich nun bestätigt, erklärte die Polizei Köln. Die Untersuchung der nach dem Unfall entnommen Blutprobe habe ergeben, dass er zum Zeitpunkt des Unfalls absolut fahruntüchtig war. Der genaue Alkoholwert wird aus verfahrenstaktischen Gründen nicht genannt.

[ag]