Verwischte grüne Waldbilder, ungewöhnliche Schwarz-Weiß-Aufnahmen vom Dom und Fotos von Objekten, die normalerweise nicht viel Beachtung finden – ganz unterschiedliche Fotoarbeiten von vier Fotografen sind der Ausstellung zu sehen. Interessant: Obwohl der Titel der Ausstellung „Heimatkunde“ lautet, ist nur eine Fotografin gebürtige Kölnerin. Die anderen drei stammen aus den Niederlanden, Japan und Heidelberg. Trotz ihrer kulturellen Verschiedenheit wurde Köln für für sie zur zweiten Heimat. Die Bilder zeigen: Jeder nimmt Heimat anders wahr. Der in den Niederlanden geborenen Fotografen Wim Cox (71)  zeigt Fotos, die man erstmal gar nicht mit einer Großstadt verbindet: Waldbilder. Aufgenommen wurden sie im Grüngürtel. Damit wollte der Niederländer die „Lunge der Stadt“ abbilden und zum Entdecken der Natur anregen, erklärte er. Cox lebt seit 48 Jahren in Köln. Die beiden Fotografinen Katrin Föhr (32) aus Heidelberg und Inge Habermann, (38), Kölnerin, wollen mit ihren gemeinsamen Arbeiten eher „ein Gefühl von Köln“ vermitteln. Ihre Fotos zeigen vor allem Details und Perspektiven „die anderen gar nicht so auffallen“, erkärten die beiden. Der Fotograf und Bildhauer Koken Nomura (61) stammt ursprünglich aus Japan und lebt seit über 30 Jahren in Köln. Sein Lieblingsmotiv: der Dom. Nomura präsentiert 36  Schwarz-Weiß Ansichten vom Kölner Dom. Dank einer Leihgabe des Museums für Ostasiatische Kunst konnte das Stadtmuseum außerdem zwei berühmte Farbholzschnitte des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai (1760–1849) für die Ausstellung gewinnen. Darunter auch das wohl bekannteste japanische Kunstwerk weltweit: „Unter der großen Welle von Kanagawa“ aus der Reihe „36 Ansichten des Berges Fuji“. Die Leihgaben verdeutlichen den Einfluss Hokusais auf das künstlerische Schaffen Nomuras, denn beide Künstler machen ein Motiv zum Fixpunkt, das Reisende und Einheimische seit Jahrhunderten verehren: Nomura den Kölner Dom – Hokusai den Berg Fuji. 

Infobox
Fotoausstellung „Heimatkunde“ ,
22. August bis 8. November 2009  

Kölnisches Stadtmuseum  

Dienstag: 10:00 bis 20:00 Uhr, Mittwoch bis Sonntag: 10:00 bis 17:00 Uhr  

Jeden ersten Donnerstag im Monat von 10:00 bis 22:00 Uhr.  

Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro  

Zeughausstrasse 1-3, Innenstadt  

Haltestelle: Appellhofplatz  

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Stephanie Broch für report-k.de / Kölns Internetzeitung