Am Montag, den 02. August 2010 verschickte die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät (WiSo-Fakultät) der Universität zu Köln (Uni Köln) Ablehnungsbescheide zum hiesigen Masterprogramm für das Wintersemester 2010/2011, zu dem ein sehr großer Anteil der Kölner Bachelorabsolventen trotz überdurchschnittlicher Leistungen keine Zulassung erhielt.

Mit einer knappen E-Mail wurden unter hunderten Bewerbern auch sehr viele ausgezeichnete Kölner Absolventen abgelehnt, die bei dem Vergabeverfahren ganz offensichtlich schlecht da stehen. Grund hierfür ist die Auswahl, die einzig über den Notendurchschnitt erfolgt.

Der Studierendenvertretung der WiSo-Fakultät liegen dutzende Fälle vor, bei denen auch Kölner Studierende mit überdurchschnittlichen Leistungen keinen Platz erhalten konnten. So haben beispielsweise Studierende mit einem BWL-Bachelor Notendurchschnitt von 1,9, mit einer Zusage zum international renommierten CEMS-Master-Programm oder mit einer Auszeichnung auf der Dean’s List der Fakultät – die besten 10% des Jahrgangs – keinen Platz erhalten.

„Bachelor-Absolventen, die durch herausragende Leistungen an der Fakultät aufgefallen sind, sollen demnach unzureichend qualifiziert sein um in Köln einen Master belegen zu dürfen!“ stellt Anna Bergert, Vorsitzende der Studierendenvertretung der WiSo-Fakultät entsetzt fest.

Wir vermitteln Ihnen gerne Gespräche mit betroffenen Studierenden unter denen sich bereits Wut und Enttäuschung breit macht. Dies belegen schon Auszüge der uns zugegangenen E-Mails:
"also ich bin mit 1,9 nicht genommen worden…"
"Bachelor in 4 Semestern mit 2,3 Schnitt langt nicht für den Finance-Master"
"ich stehe hier auf der Deans-List und bekomme keinen Masterplatz"

Die Studierendenvertretung der WiSo-Fakultät befindet sich bereits in intensiven Gesprächen mit den zuständigen Stellen um den Verantwortlichen das Ausmaß des kurzsichtigen Auswahlverfahrens vor Augen zu führen. Nicht außer Acht zu lassen ist hierbei auch gerade aus Sicht der Fakultäts- und Universitätsleitung, welchen Imageverlust die Universität hinnehmen muss, wenn sie Ihren eigenen sehr gut ausgebildeten Absolventen einen Masterplatz verwehrt.

ASTA will notfalls klagen
„Das Verhalten der Universität ist nicht verständlich. Erst verspricht man Studierenden, dass sie ihr ganzes Studium in Köln absolvieren können und dann setzt man sie nach dem Bachelor vor die Tür“ ärgert sich Lea Stuhlmann, 1. AStA-Vorsitzende der Universität zu Köln. „Das Problem der Masterplatz-Vergabe gibt es nicht erst seit heute. Die WiSo-Studierenden sind jetzt die ersten Studierenden, an denen deutlich wird, dass unsere Forderung einen Masterplätze für alle BachelorabsolventInnen zu garantieren zwingend notwendig ist.“ ergänzt Jan S. Weber, Bildungspolitikreferent des AStA der Universiät zu Köln.

„Wir gehen davon aus, dass Studierende der gesamten Universität von dieser Problematik betroffen sind. Wir werden dieses an der gesamten Universität in Köln prüfen und behalten uns rechtliche Schritte vor, unseren Studierenden zu ihrem Recht zu verhelfen“, gibt sich Patrick Schnepper, 2. AStA-Vorsitzende der Universität zu Köln, kämpferisch. Das Masterstudium in der Regel zwei bis vier Semester lang baut auf dem Bachelorstudium auf und dient der wissenschaftlichen Vertiefung. Wer promovieren will, muss zuvor einen Masterabschluss erreicht haben.

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