„Fußball verbindet Menschen“
Kölns Oberbürgermeister begrüßte gestern den Deutschen Fußballbund (DFB) im Kölner Rathaus. Dort wurde am Nachmittag der Julius-Hirsch-Preis des DFB gegen Diskriminierung verliehen. „Fußball verbindet Menschen“, erklärte Roters. Auch Köln setze daher mit seinem Projekt „Köln kickt“ auf die verbindende Wirkung des Sports. Auch in Köln seien hunderte jüdiosche Sportler ab dem Jahr 1933 wegen ihrer religiösen Zugehörigkeit stigmatisiert und verschleppt worden. „Die Geschichte zeigt, dass es im Sport und auch im Breitensport Fußball Tag für Tag darauf ankommt, für Gleichberechtigung und entschieden gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung einzutreten“, betonte Kölns Oberbügermeiser.

Mit gutem Beispiel voran gehen dabei die diesjährigen Preisträger des Julius-Hirsch-Preises. Den ersten Preis erhielt der SV Sedlitz Blau Weiß 90 für sein Engagement zugunsten von Bewohnern eines benachbarten Asylbewerberheimes. Mit weiteren Preisen wurden die Vereine Roter Stern Leipzig und der SV Lehrte 06 ausgezeichnet. Den Ehrenpreis erhielt Angelika Ribler, die sich seit vielen Jahren aktiv mit den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung im und um den Sport beschäftigt.

Infobox: Der Julius-Hirsch-Preis
Mit dem „Julius-Hirsch-Preis“ ehrt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) alljährlich Personen, Initiativen und Vereine, die sich „beispielhaft und unübersehbar einsetzen für die Unverletzbarkeit der Würde des Menschen und gegen Antisemitismus und Rassismus, für die Vielfalt aller Menschen und für Verständigung und gegen Ausgrenzung von Menschen“. Der Preis erinnert mit seinem Namen an den ehemaligen jüdischen Nationalspieler Julius Hirsch. Der Preis wurde im Jahr 2005 erstmals verliehen. Der Name Julius Hirsch steht stellvertretend für viele bedeutende jüdische Spieler, Trainer und Funktionäre, die den deutschen Fußball bis 1933 maßgeblich geprägt haben. Unter dem Druck des menschenverachtenden Naziregimes hatten sich der DFB und seine Vereine von diesen Helden und Pionieren abgewandt und damit ihrem Schicksal ausgeliefert. Per DFB-Dekret aus dem April 1933 mussten die jüdischen und kommunistischen Mitglieder ihre Heimatvereine verlassen. Viele von dieser Spieler wurden ermordet.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung