Vor 50 Jahren, am 21. Mai 1959, wurde in der Kriegsruine von St. Alban das Kölner Mahnmal „Die trauernden Eltern“ durch den damaligen Bundespräsidenten und späteren Kölner Ehrenbürger, Theodor Heuss, eingeweiht. Er selbst hatte die Aufstellung des trauernden Paars als Gedenkstätte für die Opfer der beiden Kriege in Köln vorangetrieben. Die beiden Figuren sind leicht vergrößerte Kopien, die von den Ewald Mataré-Schülern Joseph Beuys und Erwin Heerich gefertigt wurden.

Die Originalskulpturen stammen von Käthe Kollwitz und stehen heute auf einem der vier großen deutschen Soldatenfriedhöfe im belgischen Flandern, Vladslo-Praetbos. Dort war Käthe Kollwitz’ Sohn Peter in einem Soldatengrab beigesetzt worden. Er war im Alter von achtzehn Jahren als Kriegsfreiwilliger gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges gefallen. In mehr als achtzehnjähriger, immer wieder unterbrochener Arbeit, mühte sich die Künstlerin, ihrer tiefen Trauer um den Sohn in einer angemessenen Form Ausdruck zu verleihen. Die Figuren der Mutter und des Vaters tragen die Gesichtszüge von Käthe Kollwitz und ihrem Mann.

Oberbürgermeister Fritz Schramma hofft, dass die Gedenkstätte nach ihrer Sanierung bald wieder öffentlich zugänglich ist: „50 Jahre nach der Einweihung ist es angebracht, die wichtige generalsanierte Gedenkstätte in der Kirchenruine St. Alban jetzt der Öffentlichkeit zu übergeben. Mir ist es wichtig, dass wir hier mit der Skulptur ‚Die trauernden Eltern’ von Käthe Kollwitz ein Mahnmal haben, das an die Opfer und die Folgen der Weltkriege erinnert und ein offenes Denkmal ist. Die Gedenkstätte liegt an der ‚Via culturalis’ vom Dom über den Rathausplatz bis zum Neumarkt.“

Bei der Generalsanierung seien aber weitere Schäden deutlich geworden, die eine aufwändige Behebung notwendig machten. Oberbürgermeister Fritz Schramma: „Insgesamt kostete die Generalsanierung rund 1,5 Millionen Euro, einen Teil übernahmen die Stadt und das Land. Den größten Anteil mit mehr als 800.000 Euro stellte die Imhoff-Stiftung zur Verfügung, der ich sehr herzlich für ihren Einsatz danke. Am 14. November 2009 soll an der restaurierten Gedenkstätte wieder die Kranzniederlegung zum Volkstrauertag stattfinden.“

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