Der Paritätische Gesamtverband hat gestern in Berlin den ersten regionalen Armutsatlas für die Bundesrepublik vorgelegt. Demnach sind in der Region Köln (Städte Köln, Leverkusen, Rhein-Erft-Kreis, Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis) 13,4 Prozent der Menschen von Armut betroffen. Obwohl diese Quote knapp unter dem Bundesdurchschnitt (14,3 Prozent) liegt wird deutlich, dass Armut auch im Raum Köln kein gesellschaftliches Randphänomen ist. In den besonders benachteiligten Stadtvierteln ist die Situation gravierend. Dort sind bis zu 63 Prozent der Kinder unter 15 Jahren im Bezug von Sozialgeld.

Nicht von ungefähr sind im Paritätischen in der Region zahlreiche Vereine und Initiativen mit dem Thema Armut und hier besonders mit Kinderarmut beschäftigt. Im Stadtteil Chorweiler stärkt der Verein Kindernöte e.V. Grundschulkindern den Rücken. Mit dem Bildungsprojekt „Lern- und Spaß-Schule“ wird der vielfachen Benachteiligung von Kindern etwas entgegen gesetzt. Nach der Schule werden die Kinder von ihren Gruppenleitern mit frisch belegten Brötchen erwartet, dann wird gearbeitet und danach ist die „Spaß-Abteilung“ dran. Beharrlich versuchen die Mitarbeiter des Vereins von Armut betroffenen Familien zu helfen und „schulferne“ Eltern als Bündnispartner zu gewinnen.

Elfi Scho-Antwerpes, Vorsitzende der Kreisgruppe Köln des Paritätischen: "Wir werden uns nicht damit abfinden, dass Menschen und insbesondere Kinder und ihre Familien von gesellschaftlicher Teilhabe abgekoppelt werden. Armut und die Not der Menschen werden wir auch weiterhin sichtbar machen. Denn wir stehen für eine soziale und solidarische Gesellschaft. Für Armut darf es da keinen Platz geben."

Weitere Informationen: www.armutsatlas.de

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