Pavlov positioniert sich als Wadenbeißer mit Herz
In kürzester Zeit haben die Haie den Vertrag mit Pavlov rund gemacht und ihn heute als neuen Cheftrainer des in der letzten Saison miserabel spielenden Profiteams gemacht. Dazu gab es konspirative Treffen auf der Autobahn 57 in der Raststätte Nievenheim, die das Haie Management allerdings kulinarisch nicht zu empfehlen scheint. Die Kölner haben Pavlov geholt, weil er brennt und unbedingt den Erfolg will, die Position in Köln als Traum bezeichnet und die Bedingungen als perfekt erachtet. Erst letztes Jahr trainierte Pavlov sein erstes Erstligateam in der DEL. Die Krefelder Pinguine und führte sie auch in den Play offs bis in die Spitze. Zuvor war Pavlov in der zweiten Liga in Bremerhaven und Regensburg als Trainer aktiv. Das Trainerhandwerk hat er, der vorher aktiver Spieler unter anderem in Landsberg spielte, in Russland studiert, unter anderem unter Legenden wie Wiktor Wassiljewitsch Tichonow, der in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahres mit der russischen Nationalmannschaft dreimal Gold bei Olympia holte.


Der starke Mann bei den Kölner Haien Rodion Pauels führte Geheimverhandlungen auf einem Rastplatz auf der Autobahn A57

Kein Weichei-Eishockey
Pavlov vermittelt, dass in Zukunft kein Weichei Eishockey in Köln gespielt werden wird und nennt seine Prämissen: „Schnelles Eishockey mit viel Körpereinsatz um die Zuschauer zu begeistern“, und ergänzt „Wir haben junge Männer auf dem Eis, da gibt es kein Standeishockey, die müssen schnell laufen“. Aber Pavlov ist auch Realist und will seinem jungen Team durchaus Fehler zugestehen, fordert aber auch, dass diese Fehler nur einmal passieren und man daraus lernen sollte. Das Training unter Pavlov, der zunächst für ein Jahr verpflichtet ist, wird am 4. Mai beginnen. Gemeinsam mit Rupert Meister will er den vornehmlich jungen Spielern optimal vorbereitete und interessante Trainingseinheiten präsentieren und fordert Teamgeist. Für Pavlov eine große Chance sich ein neues Team zu formen. Einen Besetzungswunsch für das Team hat Pavlov aber auch aus Krefeld mitgebracht. Er wünscht sich einen starken Torhüter, der scheint aber noch nicht gefunden. Pauels versprach die Trainer in die Findung mit einzubeziehen.

In Krefeld gab es eine „Lücke“
Etwas kryptisch äusserte sich Haie Manager Rodion Pauels zum Wechsel von Pavlov. Pauels gab eine Lücke in Krefeld an, die sich auftat und die Chance bot Pavlov zu verpflichten. Ob er damit eine finanzielle Lücke in Krefeld meinte, ließ der Haie Manager offen. Die Mitteilung der Krefelder Pinguine spricht von einer fairen Trennung: „Wir sind in der abgelaufenen Saison stets fair miteinander umgegangen. Das hat sich auch jetzt bei der Vertragsauflösung nicht geändert. Igor Pavlov hat bei uns erfolgreich gearbeitet und wir wünschen ihm auch bei seiner nächsten Trainerstation viel Erfolg”, so Geschäftsführer Wolfgang Schäfer der Krefelder. Pavlov ist sich aber im Klaren auf welche Erwartungshaltung er in Köln trifft: Köln ist zum Erfolg verurteilt. Köln hat bessere Argumente Erster zu sein als Krefeld.“ Na denn, mal los.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung