Himbeeren aus Chile, Prinzessböhnchen aus Kenia, Lammkoteletts aus Neuseeland oder Thunfisch aus dem Pazifischen Ozean: Lebensmittel reisen heutzutage um die ganze Welt, damit Verbraucher auf nichts verzichten müssen. Erkauft wird die dauerhafte Verfügbarkeit durch lange Transportwege. Damit Obst und Gemüse den weiten Weg überstehen, werden die Früchte oft unreif geerntet. Das wirkt sich negativ auf Geschmack und Inhaltsstoffe aus. Mangos aus Peru oder Steaks aus Brasilien etwa gelangen per Flugzeug zu den hiesigen Verkaufsständen. Der Flugtransport schadet dem Klima jedoch bis zu 230 Mal mehr als eine Beförderung per Schiff. „Ob frisch gehaltene Waren über Land, Wasser oder durch die Luft zu uns gelangen, ist für die Kunden im Handel in der Regel nicht erkennbar“, kritisiert die Verbraucherzentrale NRW. Um Verbrauchern den Griff nach umweltverträglicheren Produkten zu erleichtern, fordern die Verbraucherschützer, „Flugware im Handel und in der Gastronomie zu kennzeichnen“.


Tipps für einen klimabewussten Lebensmitteleinkauf:
Auf die Herkunft achten: Produkte aus hiesigen Gefilden liegen oft wahllos neben Ware aus Europa und Übersee. Kunden sollten deshalb beim Kauf auf die Herkunft achten. Je kürzer die Entfernung vom Erzeuger in den Handel, umso geringer ist der Energieverbrauch und umso unwahrscheinlicher ist ein Flugtransport. Falls keine heimische Ware angeboten wird, gilt die Devise: lieber Blumenkohl aus Frankreich statt aus Indien kaufen.

Heimische Ware bevorzugen: Wer statt zur Vielfalt aus aller Welt zu regionalen Angeboten greift, schont die Umwelt und fördert Arbeitsplätze. Heimisches Obst und Gemüse etwa schmecken zudem oft besser, weil die Früchte reif geerntet werden. Regionale Produkte sind auch meist weniger mit Pestiziden belastet als Ware aus anderen Ländern, vor allem aus Ländern außerhalb der Europäischen Union.

Saisongerecht kaufen: Das ganze Jahr über bietet der Handel Obst- und Gemüsesorten an, die bei uns nur zu bestimmten Jahreszeiten reifen. Doch jetzt schon Spargel oder Heidelbeeren aus Übersee müssen nicht sein. Direktvermarkter und Landwirte bieten Waren aus eigenem Anbau und zwar zur passenden Erntezeit. Saisonangebote gibt es häufig auch zu günstigen Preisen.

Kennzeichnung beachten: Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Kunden sich nicht allein auf die Herkunftskennzeichnung am Verkaufsstand verlassen, sondern bei verpackter Ware auch die Angabe auf dem Produkt prüfen. Nicht immer sind die Hinweise auf den Schildern korrekt.

Infobox
Faltblatt "Klimaschutz schmeckt"
kostenlos erhältlich in der Beratungsstelle Köln
Neue Weyerstraße 2, 50676 Köln

[cs; Foto: pauline/ www.pixelio.de]