„Sehnsucht“ erzählt eine Fantasy-Story. Einmal in 1000 Jahren soll der Mond verschwinden. Um den Mond an seinen angestammten Platz zurück zu holen muss ein Kind auf die Reise geschickt werden, dass auf seinem Trip durch endlose Straßen, Labyrinthe und auf den Meeren immer wieder auf Märchenfiguren trifft. Inszeniert wird dies unglaublich aufwendig. Gleich zu Beginn, als der Mond verschwindet taucht eine fantastische Lasershow den Catwalk in grünes Licht und die Menschen und Pferde wirken als würden sie schweben. Auf einer riesigen LED-Wand zucken Blitze, glitzert das Firmament, entwickeln sich riesige florale Elemente die mal dunkelrot, dann wieder neongrün in den unterschiedlichsten Farben und Formen changieren, oder entführen in höfische Architekturen des alten Europa. In den Zwischensequenzen sehen wir immer wieder Laura, gespielt übrigens von vier Schauspielerinnen, Sina, Alina, Michelle und Paulin aus Berlin, die in ihrem weißen Kleid nach dem Mond sucht.

Die Stars sind natürlich die Pferde
Besonders beeindruckend und übrigens zum ersten Mal bei Apassionata mit auf Tournee sind die gewaltigen „Shires“. Es ist die größte Pferderasse der Welt, die über 1,90 Meter im Stockmaß groß werden. Lange Beine, ein kompakter Körper und ein hoch angesetzter Hals, der einen ramsnasigen und kompakten Kopf trägt, zeichnen die wunderschönen Tiere aus. „Shires“ können bis zu 1.200 kg schwer werden. Die „Shires“ wurden als Schlachtrösser gezüchtet um die schweren Ritter mit ihren Rüstungen zu tragen, oder wurden als Wagenpferde in früherer Zeit eingesetzt. Bis zur Verbreitung der Dampfmaschine waren die kräftigen „Shires“ überall im Einsatz, danach wurde ihre Art vor allem von privaten Züchtern erhalten. Häufig sieht man die „Shires“ allerdings noch auf den Wappenschildern englischer Pubs.

Das Cheval de „Selle Francais“, zu deutsch Französisches Reitpferd, ging hervor als man Mitte des 20. Jahrhunderts eine Selektion der besten Reitpferde Frankreichs verschiedenen Ursprungs vornahm. Die „Selle Francais“ gelten als schnell, kraftvoll, widerstandsfähig, temperamentvoll und ausgeglichen. Die französische Reiterin Alexandra Ledermann gewann mit dem Cheval de „Selle Francais“ „Rochet M“ die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta. Ebenfalls aus Frankreich kommen die „Percheron“. Sie stammen aus der Region „Le Perche“, die südwestlich von Paris liegt. Es sind Kaltblüter und das Pferd der Bauern und Krieger. So zogen sie Pflüge, genauso wie Kutschen. In Deutschland ist diese Pferderasse wenig bekannt.

Aus dem Süden der USA kommen die „Saddlebreds“, die auch gerne als die „Pfauen“ der Showpferde bezeichnet werden. Sie gelten als robust, trittsicher und edel. So wundert es nicht dass auch Hollywood diese Pferde liebte: Fury, Flicka, Mr. Ed und Black Beauty waren „Saddlebreds“. Und auch die US-Präsidenten Ronald Reagan, Franklin D. Roosevelt und Harry S. Truman besassen „Saddlebreds“. Auch aus den USA bei Apassionata dabei sind die „Quarter Horse“, überaus robuste Tiere die vielseitig einsetzbar sind. Der Name leitet sich von den „Quarter Mile Races“ ab, die am Ende des 18. Jahrhunderts sehr beliebt waren. Die Rennen gingen über die Distanz von einer „Einviertel Meile“ und wurden als direkter Vergleich, also Pferd gegen Pferd geritten. Heute werden die Pferde im Reitsport eingesetzt. Zum einen bei der Arbeit mit Rindern im Sport, beim „Reining“ einer rasant gerittenen Dressur und bei den Rennen über die „Quarter Mile“.

Aus Portugal kommen die „Lusitanos“, die sich vor allem als gute Stierkampfpferde einen Namen gemacht haben. Sie sind besonders gut für die Hohe Schule geeignet. Das Zentrum der heutigen Zucht ist das Haupt- und Staatsgestüt Alter do Chao. Bei den jüngeren Besuchern kommen die Islandpferde natürlich besonders gut an, da sie oft und gerne mit dem Pony verwechselt werden. Die „Isländer“ können nicht nur die Grundgangarten, Schritt, Trab und Galopp, sondern auch Tölt und Pass. Die Regeln für die Zucht von „Isländern“ sind streng. Nur auf der Insel geborene Pferde dürfen so genannt werden und ein Import von Pferden ist in Island nicht gestattet. Die Tiere werden sehr alt, bis zu 30 bis 35 Jahre und zeichnen sich besonders durch ihr dichtes Winterfell aus, dass es ihnen ermöglicht auch die kalten Winter in Island im Freien zu überstehen.

Die „Friesen“ sind großrahmige Pferde, die vornehmlich als Wagenpferd eingesetzt waren. Durch die Einzucht iberischer Pferde gewann der „Friese“ eindeutig an Dressurneigung. In der Dressur überzeugen „Friesen“ vor allem durch hohe Knieaktionen, schwungvolle Grundgangarten und ein gutes Talent für die Hohe Schule und die Zirzensischen Lektionen. Bei Apassionata dürfen natürlich auch Pferde aus der Camargue nicht fehlen. Die „Camargue“, benannt nach der gleichnamigen wilden Landschaft im Süden Frankreichs, sind extrem zäh, anspruchslos, schnell und wendig. Auch heute noch werden sie zum Hüten der Kampfstiere eingesetzt. Der „Achal Tekkiner“ gehört zu den ältesten Pferderassen der Welt. Nach der Legende soll schon Alexander der Große einen „Achal Tekkiner“ geritten haben. Ursprünglich kommen die „Achal Tekkiner“ aus Turkmenistan. Der berühmte Dressurhengst „Absent“ war ein „Achal Tekkiner“, der bei den Olympischen Spielen in Rom und Tokio Medaillen gewonnen hat.

Apassionata 2009 hat über 100 Mitwirkende und 58 Pferde, die insgesamt durch 30 Städte touren. Inszeniert wurde die Show von Markus Gerlach und Musikdirektor Holger Ehlers komponierte die Musik. Arndis Halla ist die Stimme von Apassionata. Die in Island geborene Sängerin startete ihre klassische Karriere an der Komischen Oper von Berlin, die sie durch die gesamte Welt führte. Mit dabei auch die Familie Hasta Luego aus Südfrankreich, die mit ihren atemberaubenden Showvorführungen begeistern. Petra Geschonneck begeisterte mit ihren acht schwarzen Friesen, die die Laufpesade in Höchstgeschwindigkeit beherrschen.

Apassionata Sehnsucht kann man auch noch heute und morgen Abend, 4. und 5.4.2009 in der Lanxess Arena bewundern. Auch für Kurzentschlossene gibt es noch Karten. Insgesamt sollen 30.000 Besucher das Pferdespektakel in der Lanxess Arena besuchen.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung