Nachwuchs im Zoo: Malaienbärmädchen „Gula“ heißt übersetzt nicht nur süß, sondern ist es auch

Mehlwürmer zum Frühstück
Ganz schwarz ist „Gula“, die die gleichen krummen Beine wie ihre Mutter „Bao“ hat dann auch wieder nicht. Ihr weißer Spiegel, der übrigens auch das Erkennungszeichen ist, denn bei jedem Malaienbären ist der individuell ausgeprägt, blitzt dann und wann auf, wenn „Gula“ sich im Freigehege umsieht und herumtollt. Die Pfleger haben Leckereien wie Mehlwürmer, Äpfel und Karotten ausgelegt. Malaienbären werden zwar nicht schwer, ein ausgewachsenes Männchen wiegt rund 80 kg, sind aber unglaublich kräftig. Das kann man auch daran sehen, dass der Baum im Freigehege regelrecht zerfieselt wird. „Gula“, das Malaienbärmädchen ist rund 20 kg schwer, schätzt Zoodirektor Pagel. Die Tragezeit bei Mutter „Bao“ betrug rund 240 Tage und dann wird „Gula“ noch ein Jahr intensiv von ihrer Mama gehegt und gepflegt. Vater „Chika“ darf im Moment noch nicht das Familienglück genießen, sondern sitzt im Gehege nebenan. Aber auch er kann wohl bald dazu stoßen.

Scheue Tiere
Malaienbären sind äußerst scheue Tiere. So stellen sich die Bären etwa in von Menschen intensiv genutzten Regionen ihre Tagesaktivität auf die Nacht um. So wird die jetzt sieben Monate alte „Gula“ immer noch von ihrer Mutter beschützt, obwohl sei seit ihrem vierten Lebensmonat schon sehr gut zu Fuß unterwegs ist. Malaienbären werden rund 30 Jahre alt, Ihre Population ist aufgrund der langen Betreuungs- und Tragezeit der Jungtiere allerdings nicht schnell wachsend. „Gula“ ist das zweite Jungtier von Mutter „Bao“ und Vater „Chika“ und der bereits neunte in Köln geborene und von seiner Mutter aufgezogene Malaienbär. Insgesamt gibt es in Europa nur 54 Malaienbären und der Kölner Zoo führt das Zuchtbuch.

Heimat Südostasien
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Malaienbären sind die Tieflandregenwälder Südostasiens. Die Malaienbären sind an diesen Lebensraum gebunden und ernähren sich überwiegend von Früchten. Ihren Eiweißbedarf decken die Malaienbären aus Insekten, die sie aus dem toten Holz am Boden mit ihren langen Krallen herauspulen.
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Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung