VfL-Coach begann mit Nándor Fazekas im Tor, davor waren mit Vedran Zrnic, Momir Ilic, Drago Vukovic, Robert Gunnarsson und Audrey Tuzolana bekannte Gesichter. Neu in der Formation war dagegen Jonathan Eisenkrätzer. Er spielte den Defensivpart und wechselte mit Adrian Pfahl, wenn der VfL im Angriff war. Die Wechsel gingen voll auf: Youngster Jonathan Eisenkrätzer zeigte in der Abwehr eine solide Leistung, Adrian Pfahl und Nándor Fazekas waren sogar die überragenden Spieler auf der Platte. Adrian Pfahl zeigte seine bisher beste Leistung im blau-weißen Trikot und war mit zehn Toren ein hervorragender Ersatz für Alexis Alvanos. Auch Fazekas vertrat Stojanovic im Tor überragend: 23 Paraden standen nach Spielende in seiner Statistikspalte.

Die HSG hatte den besseren Start. Die Wetzlarer Verteidigung spielte aggressiv und machte mit ihrer 5:1-Deckung den VfL-Angreifern das Leben schwer. Die Oberbergischen wirkten in der Anfangsphase ein wenig müde und überspielt. Als Wetzlar unter dem Jubel der Zuschauer das 7:5 erzielte, nahm Sead Hasanefendic eine Auszeit. Die war wie ein Weckruf: Von dort an spielte nur noch den VfL: Nach drei schnellen Toren von Momir Ilic (2) und Vedran Zrnic gingen die Oberbergischen mit 8:7 (19. Minute) in Führung – und gaben diese bis zum Spielende nicht mehr ab. Die HSG konnte der temporeichen Spielweise des VfL nichts entgegensetzen: Allein Adrian Pfahl traf in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit viermal. Während Wetzlar immer wieder an Nándor Fazekas scheiterte, traf der VfL selbst in Unterzahl. Zur Halbzeit führte das Hasanefendic-Team mit 18:13-Toren.

Wetzlar kam motiviert aus der Kabine, doch nachdem die Heimmannschaft eine erneute Überzahlsituation nicht nutzen konnte und stattdessen der VfL durch Pfahl und Ilic trafen, war die Gegenwehr der HSG gebrochen. Die Oberbergischen zeigten die gesamte zweite Halbzeit eine absolute Topleistung: Pfahl, Ilic und Gunnarsson trafen aus allen Lagen, die Oberbergischen waren kaum zu stoppen. Nach dem 24:17 (44.) durch Adrian Pfahl reagierte HSG-Trainer Volker Mudrow mit einer Auszeit, doch auch dieses taktische Mittel half nicht weiter: der VfL ließ sich nicht mehr aus dem Konzept bringen und nahm die Wetzlarer Abwehr förmlich auseinander. Nach einem Gunnarsson-Heber und einem Doppelschlag von Momir Ilic führte der VfL in der 53. Minute mit elf Toren Vorsprung (20:31). Diese Differenz blieb bis zum Ende bestehen – nach einer souveränen Vorstellung gewann der VfL mit 35:24.

Tore VfL: Adrian Pfahl (10), Momir Ilic (10), Gunnarsson (6), Vukovic (4), Tuzolana (3), Zrnic (2)

Stimmen zum Spiel:
Sead Hasanefendic, VFL:
Ich bin hochzufrieden, nicht nur mit dem Resultat, sondern mit unserem kompletten Spiel. Wir haben eine sehr, sehr gute Leistung gezeigt. Hier mit elf Toren zu gewinnen, ist nicht selbstverständlich. Ich habe meine Spielern gesagt: Hier ist so eine schöne Halle, da müssen wir auch eine schöne Leistung bringen. Das haben sie beherzigt. Wir wollten eine gute Torwartleistung zeigen, viel laufen, in der Abwehr sicher stehen und im Angriff mit Ruhe spielen – das hat heute alles funktioniert. Ich musste einige Spieler ersetzen, doch das hat man heute nicht gemerkt. Wir haben sehr konzentriert gespielt. Adrian Pfahl war sehr stark heute, auch Momir Ilic und Drago Vukovic haben die Abwehr sehr gut organisiert. Ein Lob auch an Jonathan Eisenkrätzer. Wir haben ein Spiel mit viel Spaß und Leidenschaft gezeigt. Wir haben Wetzlar nichts erlaubt und nicht viel zugelassen.
 
Volker Mudrow, HSG Wetzlar: Unsere Niederlage geht auch in der Höhe in Ordnung. Wir haben nur bis zum 7:7 das Spiel offen gehalten, dann haben wir in den wichtigen Situationen Fehler gemacht und die Chancen nicht genutzt. Das hat Gummersbach sofort bestraft. Nach der Halbzeit wollten wir noch mal angreifen, doch dann haben wir gleich fünf leichte Bälle verworfen. Das durfte nicht passieren. Ilic, Pfahl und Gunnarsson konnten heute mit uns machen, was sie wollten. Der Sieg für den VfL war hochverdient.

[ag; Quelle: VFL]