„Dass Maestro Kitajenko dem Wunsch der Orchestermusiker nachkommt und unser Ehrendirigent wird, freut uns außerordentlich“,  erklärte Georg Heimbach, Cellist und Sprecher des Orchestervorstands. „Seit 1987 hat er uns in über 40 Konzerten dirigiert und in den letzten Jahren die preisgekrönte Gesamtaufnahmen der Sinfonien von Schostakowitsch und Prokofjew eingespielt. Die Arbeit mit ihm ist von großem gegenseitigen Vertrauen geprägt, von ungeheurer Intensität und herausragender Qualität, weshalb es uns ein großes Anliegen ist, ihm diesen Titel zu verleihen.“ Trotz seiner vielseitigen internationalen Engagements ist das Gürzenich-Orchester Köln für ihn ein ganz besonderer Klangkörper. „Kitajenko hat in Köln eine zweite musikalische Heimat gefunden, im Gürzenich-Orchester fand er den Klangkörper für sein Lebensprojekt – die Einspielung aller Sinfonien von Prokofjew und Schostakowitsch“, so urteilte der SWR in einem Portrait.

Zur Person:
Dmitrij Kitajenko gehört zu den großen Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit. In Leningrad geboren, studierte er an der Glinka-Musikschule und am Rimskij-Korsakow-Konservatorium. Weiterführende Studien folgten bei Leo Ginzburg in Moskau und in der Dirigierklasse von Hans Swarowsky und Karl Österreicher in Wien. Im Jahre 1969 gewann er den ersten internationalen Herbert von Karajan-Dirigierwettbewerb in Berlin. Ein weiteres wichtiges Ereignis am Anfang seiner künstlerischen Laufbahn war die Zusammenarbeit mit dem Opernregisseur Walter Felsenstein. Ihre gemeinsame Produktion von Bizets „Carmen“, die zuerst in Moskau und anschließend in Berlin an der Komischen Oper herauskam, gilt als ein Meilenstein in der Operngeschichte. Als Dmitrij Kitajenko schließlich zum Chefdirigenten des Moskauer Stanislawski-Theaters ernannt wurde, war er erst 29 Jahre alt. In der ersten Hälfte der 1970er Jahre hat Dmitrij Kitajenko sehr erfolgreich eine große Anzahl von Opern dirigiert, sowohl in Moskau als auch an westeuropäischen Opernhäusern wie Wien, München oder Brüssel. Gleichzeitig stand er – in seiner Heimat wie auch im Ausland – als gefragter Konzertdirigent auf dem Podium.

1976 übernahm er die Chefdirigentenposition der Moskauer Philharmoniker. In den 14 Jahren unter seiner Leitung etablierte sich das Orchester zu einem der führenden der Welt. 1990 verließ Dmitrij Kitajenko Moskau und übersiedelte in den Westen. Er wurde zunächst Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Frankfurt und ging anschließend zum Bergen Philharmonic Orchestra, bevor er Chefdirigent des Berner SymphonieOrchesters, des KBS Symphony Orchestra Seoul und Erster Gastdirigent des Dänischen Nationalen Radio-Symphonieorchesters wurde. Dmitrij Kitajenko leitete weltweit führende Orchester wie die Wiener und die Berliner Philharmoniker, das Leipziger Gewandhausorchester, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Tschechische Philharmonie und das Philadelphia Orchestra. Er ist regelmäßig Gastdirigent bei Orchestern wie dem Orchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern, dem London Symphony Orchestra, dem Königlichen Concertgebouw Orchester, dem NHK Symphony Orchestra und etlichen amerikanischen Orchestern.

[ag; Foto: Gürzenich-Orchester]