Köln | Um mehr studentischen Wohnraum für den doppelten Abiturjahrgang zu schaffen, schlägt die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Köln vor, eine Container-Siedlung für Studierende errichten zu lassen. Für den Bau des Studentendorfes aus neben- und aufeinander gestellten Hochseecontainern sollen geeignete universitäre Grundstücke gesucht und benannt werden, die von 2014 an für maximal fünf Jahre nicht benötigt und kostenfrei zur Verfügung gestellt werden können.

Die CDU-Fraktion will in der nächsten Ratssitzung am 17. Dezember einen entsprechenden Antrag einbringen.  Karl Jürgen Klipper, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses, erklärte, man wolle nach dem Vorbild von Berlin oder auch München eine vorübergehende Container-Siedlung errichten, die, je nach zur Verfügung stehender Fläche, 50 bis maximal 100 Studierende unterbringen soll. Als mögliche Grundstücke für die Siedlung kommen für Klipper leerstehende Flächen in direkter Uni-Nähe, etwa entlang der Luxemburger Straße in Frage, aber auch rechtsrheinisch auf dem Gelände des FH-Campus in Deutz. Ebenfalls sollte geprüft werden, so Klipper weiter, ob nicht auf Grundstücke in städtischem Besitz in Frage kommen könnten, so etwa das Gelände des zukünftigen Historischen Archivs.

Als Kostenpunkt für einen zum Apartment umfunktionierten Container führen Klipper und Fraktionsgeschäftsführer Stefan Götz rund 20.000 bis 30.000 Euro an. Alternativ könne ein solcher Container – Wohnraumfläche rund 15 Quadratmeter mit Nasszelle – für monatlich rund 370 Euro angemietet werden. Die Finanzierung der Container soll die Stadt Köln aus Gelder des vor zwei Jahren eingeführten kommunalen Wohnungsförderprogramms übernehmen, eine Refinanzierung über entsprechende Mieten erfolgen, die Klipper und Götz mit einer angepeilten Warmmiete von unter 400 Euro beziffern.

Darüber hinaus solle die Stadt potenzielle Sponsoren-Modelle prüfen, um die Investitionssumme seitens der Stadt reduzieren zu können. Ähnliche Modelle gebe es bereits in München, wo ein Mobilfunkanbieter das Sponsoring einer bereits bestehenden Container-Siedlung übernommen habe, so Klipper. Die Vermietung der Wohnungen, die ab Wintersemster 2014/15 zur Verfügung stehen sollen, will die CDU-Fraktion in ihrem Antrag dem Kölner Studentenwerk überlassen.
 

Autor: Daniel Deininger
Foto: Die CDU will eine Container-Siedlung für Studierende errichten (Symbolfoto).