„Wir wollen alle unsere Kunden vom Dom aus sehen“
Dieser Leitsatz hat sich in der Krise als positiv für die Kölner Bank erwiesen, die im Kölner Stadtgebiet eine Marktdurchdringung von rund 9 Prozent erreicht. Man habe nicht bei internationalen Finanzaktionen mitspekuliert, sondern in die Region investiert. Seit dem 28.6.2007 läge der Aktienanteil im bankeigenen Depot bei 0 Prozent. Prinz von Schoenaich-Carolath hielt im Kontext der Finanzkrise ein Plädoyer für die „Bad Bank“. Der Staat solle die „toxischen“ Papiere aus den angeschlagenen Banken übernehmen, auch bündeln um das Vertrauen in die Banken wieder herzustellen. Nur so könnten die aktuellen Probleme im Finanzsektor über die Zeit finanziert und verteilt werden. Prinz von Schoenaich-Carolath sprach sich aber auch für eine Haftung der Verschulder aus und das diese über einen langen Zeitraum die Gelder zurückzahlen sollten. Zudem sei davon auszugehen, dass am Ende nicht alle Papiere, die die „Bad Bank“ übernehmen würde völlig abgeschrieben werden müssen, sondern Teile sicherlich am Ende wieder gut dastehen.

Garantien zurückgezahlt
Die Bilanz sei stabil verkündet man bei der Kölner Bank, bei der Vorstellung der Zahlen für 2008, die sich eindeutig abzeichnen wenn auch noch nicht bis auf die letzte Kommastelle. Das Betriebsergebnis lag um 30 Prozent höher als noch 2007 und konnte von 7,8 auf 10,1 Millionen Euro gesteigert werden. Mit den positiven Entwicklungen in den letzten Jahren gelang es der Kölner Bank auch die aus der Krise verbliebenen Garantien an den Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken zurückzuzahlen. Damit sei die Sanierung der Bank gelungen. Mit der Kernkapitalquote die bei fast 8 Prozent läge sei man gut aufgestellt, will diese aber weiter verbessern.

Kredite für die regionale Wirtschaft
Für die Kreditvergabe habe man eine halbe Milliarde Euro im Jahr 2009 zur Verfügung und man werde an der bisherigen Vergabepraxis festhalten verkündete der Vorstand als Signal an die Kölner Unternehmen. Diese Summe könne man aus eigenen Mitteln bestreiten und diesen Spielraum wolle man auch nutzen. In dem sich abzeichnenden schwierigen Marktumfeld, Finanzkrise und Rezession werde man allerdings bei der Vergabe noch genauer hinsehen.

Stellenabbau und Reduzierung der Sachkosten
2,5 Millionen Euro hat die Kölner Bank im Gegensatz zu 2007 im Jahr 2008 durch „konsequentes Kostenmanagement“ eingespart. Die Personalkosten stiegen nur geringfügig um 200.000 Euro und das trotz Anpassung der Tariflöhne. Dennoch will das Unternehmen weiter Stellen abbauen und das Personal von derzeit 369 Mitarbeitern auf 340 reduzieren. Für 2009 hat man sich zudem vorgenommen die Sachkosten noch weiter zu optimieren.

Drei neue Filialen geplant, männliche Auszubildende gesucht
Drei neue Filialen will man in 2009 aufmachen, eine davon könnte in Deutz stehen und rund eine Million Euro in den Ausbau des Filialnetzes stecken. Zudem sucht die Bank, die eine Ausbildungsquote von 10 Prozent vorweisen kann, weiterhin Auszubildende, vor allem junge Männer. Eine Prognose wie sich das Gesamtjahr 2009 entwickeln wird, wollte Prinz von Schoenaich-Carolath nicht abgeben: „2008 hat gezeigt, dass uns (die Kölner Bank, Anm. d. Red.) die internationale Finanzkrise nur mittelbar betrifft. Allerdings lässt sich auf Grund der daraus entstandenen Wirtschaftskrise nur schwer eine verlässliche Prognose für ein ganzes Jahr abgeben, da die Auswirkungen der Krise noch nicht vollends absehbar sind.“

Die Daten aus dem Geschäftsjahr 2008 der Kölner Bank im Überblick
(Zahlen Vorjahr 2007 in eckigen Klammern)
Betriebsergebnis: 10,1 Mio. € [7,8 Mio. €]
Kernkapitalquote: knapp 8%
Zinsüberschuss: 35,7 Mio. € [35,4 Mio. €]
Kundenkreditvolumen: 736,1 Mio. € [703 Mio. €]
Neue Kredite vergeben in Höhe von: 374 Mio. €
Provisionsüberschuss: 15 Mio. € [15,5 Mio. €]
Personalaufwendungen: 26,2 Mio. € [26,0 Mio. €]
Sachaufwendungen: 14,7 Mio. € [17,2 Mio. €]
Cost-Income-Ratio: 81% [85,7%]
Betreutes Kundenvolumen: 3,4 Mrd. €
Kundenanlagevolumen: 1,3 Mrd.€ [1,2 Mrd. €]
Dividende: 4,5%

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung