Sanitär- und Heizungsbauer besonders zufrieden
Bis zum Frühjahr seien die Auftragspolster abgearbeitet. Besonders optimistisch zeigten sich Vertreter des Ausbaugewerbes. So kommen etwa auf einen Elektrobetrieb, der seine Geschäfte mit schlecht bewertet, drei mit einer guten Geschäftslage. Im Sanitär-und Heizungshandwerk sind es jeweils vier, die diese positive Einschätzung abgeben.

Weniger gut sieht die Auftragslage laut Umfrage für Maler- und Lackierer aus. Auch im Bauhauptgewerbe, also für Dachdecker, Zimmerer und Maurer sieht es zur Zeit nicht so günstig aus, allerdings führt man das bei der Handwerkskammer auch auf das anhaltende Winterwetter zurück.

Erste Anzeichen einer Rezession bei Metallbauern spürbar
Zulieferer für die Industrie, wie etwa Metall- und Maschinenbauer, spüren bereits die sich andeutende Rezession. 62 Prozent der Unternehmer aus diesem Bereich gaben an, dass ihre gewerblichen Kunden in den vergangenen Wochen bereits Aufträge zurückgefahren haben. In den letzten zwei Jahren war diese Branche aber der Motor positiver Bewertung der konjunkturellen Lage. In der Bewertung der Kammer wird die Lage dennoch als stabil angesehen, da die Branche von einem "sehr hohen Niveau" komme.

Weiterhin keine guten Nachrichten gibt es von den Handwerksbetrieben, die Dienstleistungen für Privatkunden erbringen. Besonders die Frisörbetriebe und die Zahntechniker klagen über schlechte Geschäfte. Dazu kommt gerade bei den Frisörbetrieben, dass die Zahl der Betriebe auch noch angestiegen ist.

Nullwachstum bei der Beschäftigung
Bei den Beschäftigtenzahlen im Kölner Handwerk rechnet die Kammer nicht mit einem Personalabbau, aber auch nicht mit einer weiteren Aufstockung, eher mit einem Wachstum unter einem Prozent, so dass das Kölner Handwerk in der Summe rund 188.000 Beschäftigte haben wird. Die Wirtschafts- und Finanzkrise habe sich auch noch nicht nennenswert auf die Zahl der Betriebe ausgewirkt meldet die Kammer. Hier ist der Bestand bei den Gewerbeeintragungen in den Meisterberufen lediglich um 50 auf 18.045 Betriebe gesunken. Allerdings fielen die meisten Betriebe mit 29 an der Zahl in Köln weg. Den Umsatz der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Köln für 2008 schätzt die Handwerkskammer derzeit auf 15,3 Milliarden Euro ein, was eine Steigerung von zwei bis drei Prozent gegenüber Vorjahr bedeuten würde.

Schwierige Prognose für den Arbeitsmarkt
Nicht recht aus der Deckung wagt man sich bei der Handwerkskammer mit Voraussagen für den Arbeitsmarkt in 2009. 50 Prozent der Unternehmen teilt mit, dass sich „die Krise wahrscheinlich nicht auf den Mitarbeiterbestand auswirken wird.“ Von den verbleibenden Unternehmen gaben 31 Prozent an, dass der Mitarbeiterbestand aktuell „noch unverändert ist, aber im Jahr 2009 Personalabbau unvermeidlich sein könnte.“ Hier stechen bei der Konjunkturumfrage vor allem die Betriebe des KFZ-Gewerbes negativ hervor, während das Ausbaugewerbe stärker von stabilen Personalverhältnissen ausgeht.

Öffentliche Hand soll investieren
Die Handwerkskammer erhofft sich aber einen Schub aus den in Investitionen. So sollen mit den Geldern aus der öffentlichen Hand nicht nur Großprojekte, sonderen auch kleinere und mittlere Projekte in Angriff genommen werden. In diesem Zusammenhang mahnte Hauptgeschäftsführer Weltrich die Anhebung der Wertgrenzen bei Ausschreibungsverfahren an. Kritik übte Weltrich auch an der Stadt Köln und deren Vergabepraxis beim Ausbau der Schulen für den Offenen Ganztagesunterricht. Diese hatte die Aufträge alleine an einen Generalunternehmer vergeben.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung