Köln | Die eingeladenen Büros, die sich mit der Stadtentwicklung des ehemaligen Güterbahnhofs in Ehrenfeld beschäftigten, zeigten heute ihre Ansätze und Entwürfe in der Herbrandstraße in Köln. Report-k.de sprach mit drei Planungsbüros über ihre Entwürfe.

Ein Entwurf ist anders als die anderen. Es ist der von ASTOC aus Köln. Wie der Partner Oliver Hall gegenüber report-k.de erläuterte, setzt ASTOC entlang der Bahnlinie auf Grün. Nicht nur aus Gründen des Lärmschutzes, sondern auch um zwischen der Wohnbebauung und der Bahnlinie genügend Abstand zu schaffen und um Erschütterungen und Elektrosmog zu verhindern, so der Plan. Alle anderen rücken die Bebauung nahe an die Bahnlinie, die auch der Thalys nach Paris passiert.

ASTOC will nach der Lärmschutzwand das Grün terrassenförmig zur Wohnbebauung führen. Dort könnten Kleingärten entstehen, die jetzt entlang des Maarweges angesiedelt sind, aber auch in den Terrassen und im Grün versteckt kleine Gewerbeeinheiten mit einem grünen Dach. Das Grün wäre öffentlich und auch ein Radweg würde durchgeführt. Auf der zur Bahnseite hin liegenden Wand könnte Wein gepflanzt werden und Solarenergie gewonnen werden. Erst danach beginnt bei ASTOC die Wohnblockbebauung, die Stadthäuser genauso vorsieht, wie eine Durchmischung mit sozialem Wohnungsbau und Läden und kleinen Gewerbeeinheiten.


Der Entwurf der FSWLA Architekten

Die FSWLA Architekten um Prof. Thomas Fenner und Prof. Pablo Molestina setzen auf ein gänzlich anderes Konzept. Dort wo ASTOC seinen Grünstreifen anlegt, sieht FSWLA eine zweigeschossige Parkgarage vor. Darauf Wohnbebauung, die als Schutz vor dem Lärm steht und die nach Süden Fenster vorsieht, die aber nicht geöffnet werden können. Die Häuser sollen sich dann großen Höfen hin öffnen, wo viel Grün ist und Kinderspielplätze. Das Quartier wird eröffnet durch ein großzügiges Entree, dass die alte Halle des Güterbahnhofes erhält, wo Cafes, Restaurants sein könnten. Die Architekten wollen dann die Achse der Halle durch das Quartier verlängern als Veedelsplatz mit viel Grün. Die Blöcke der Bebauung sollen mit großen grünen Höfen versehen werden.


Der Entwurf von tint und kreuder

Tint und Kreuder und Lill und Sparla setzen auch auf eine Bebauung entlang der Bahnschiene. Dort sollen hochwertige Eigentumswohnungen entstehen mit einem ausgeklügelten System und großen Südfenstern und Loggien. Zur Bahn hin sollen Blöcke mit mindestens 20 Metern Höhe entstehen, um den Lärm auch effektiv abzuschirmen, da die Planer davon ausgehen, dass niedrigere Höhen keine ausreichenden Lärmschutz gewährleisten. Die Kleingärten sollten dort bleiben, wo sie jetzt sind, entlang der Achse des Maarweges. Auch dieser Entwurf will die Halle des Güterbahnhofes erhalten. Dort sollen Ausstellungsflächen entstehen und als Abgrenzung zur Bahn Werkstätten und Ateliers.

Die Entwürfe wurden der Öffentlichkeit präsentiert, aber auch die Jury tagte.

Autor: Andi Goral
Foto: Der Entwurf des Planungsbüros ASTOC sieht Grün an der Bahnstrecke vor