Kiew | Bei den andauernden Kämpfen in der Ost-Ukraine sind am Dienstag mehrere Separatisten getötet worden. Das sagte der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow vor dem Parlament in der ukrainischen Hauptstadt. Demnach seien die Menschen bei Kämpfen nahe der Stadt Sewerodonezk bei Luhansk getötet worden.

In der Stadt Slowjansk, die seit gut zwei Monaten von den Separatisten beherrscht wird, gebe es „sehr heftige Schusswechsel“, teilte der ukrainische Innenminister Arsen Awakow am Dienstag mit. Die ukrainische Führung führt seit Tagen eine Offensive gegen die Separatisten in der Ost-Ukraine, die sich in einem von Kiew sowie international nicht anerkannten Referendum für unabhängig erklärt haben.

Merkel und Putin wollen bei D-Day-Feierlichkeiten über Ukraine sprechen

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Russlands Präsident Wladimir Putin wollen am Rande der Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni über die Lage in der Ukraine sprechen. Das vereinbarten sie am Dienstag bei einem Telefongespräch, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Bei dem Gespräch soll es demnach insbesondere um Maßnahmen, die zur Stabilisierung der Situation in der Ukraine beitragen können, gehen.

Die Teilnahme Putins an den Feierlichkeiten ist nicht unumstritten. So hatten sich die USA wegen Moskaus Rolle in der Ukraine dagegen ausgesprochen, Merkel hingegen war dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ der Ansicht, dass das Land, das im Zweiten Weltkrieg die meisten Opfer gebracht habe, zu den Feierlichkeiten eingeladen werden sollte.

Zeitung: Gauck reist zu Poroschenkos Amtseinführung

Bundespräsident Joachim Gauck wird offenbar am kommenden Samstag an der Amtseinführung des neuen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in Kiew teilnehmen. Dies geschehe in Absprache mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, wie die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf eine Sprecherin Gaucks berichtet. Dabei sei auch ein Gespräch Gaucks mit Poroschenko geplant.

Die Anwesenheit des Bundespräsidenten kann laut SZ als besonderes Signal gegenüber der Ukraine und dem politischen Stabilisierungsprozess im Land gewertet werden. Es ist die erste Amtseinführung eines anderen Präsidenten, an der Gauck in seiner Amtszeit teilnimmt. Neben Gauck werden der Schweizer Präsident Didier Burkhalter, der auch den OSZE-Vorsitz innehat, sein österreichischer Amtskollege Heinz Fischer, US-Vizepräsident Joe Biden, EU-Ratspräsident Herman van Rompuy und der französische Außenminister Laurent Fabius erwartet, berichtet die Zeitung weiter.

Unklar ist noch, ob auch Russland einen offiziellen Vertreter zu der Zeremonie entsendet. In Berliner Regierungskreisen wurde laut SZ am Dienstag darauf verwiesen, dass die russische Regierung die Wahlen in der Ukraine zwar respektiert habe. Man erwarte aber von Moskau auch die Anerkennung des neuen Präsidenten.

Daher würde es als „eine wichtige Geste“ gewertet, wenn auch die russische Regierung einen hochrangigen Vertreter entsenden würde.

Autor: dts