Genf | In Nigeria befinden sich nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) angesichts der anhaltenden Gewalt der radikalislamischen Gruppierung Boko Haram über eine Million Menschen auf der Flucht. 58 Prozent der Flüchtlinge seien jünger als 18 Jahre, erklärte ein IOM-Sprecher am Dienstag. Auch Menschen in den Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad seien zunehmend betroffen.

Sollte der Vormarsch der Terrormiliz nicht gestoppt werden, könnten noch weit mehr Menschen vertrieben und die betroffenen Regionen weiter destabilisiert werden. Fatou Bensouda, die Anklägerin beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, zeigte sich besorgt über die jüngste Gewalteskalation. Sie betonte, dass die Vorermittlungen gegen Boko Haram wegen möglicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit fortgesetzt würden.

Boko Haram setzt sich für die Einführung der Scharia in ganz Nigeria sowie ein Verbot westlicher Bildung ein und verübt immer wieder Anschläge.

Autor: dts