Bildungseinrichtungen von der Kita bis zum Altstadtgymnasium
Mehr Bürger sollen sich bei der Planung der Bildungslandschaft Altstadt Nord beteiligen. Dies sieht ein Antrag von SPD und Grünen vor, der am kommenden Donnerstag in die Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses eingebracht wird. Zudem beantragen die beiden Kölner Parteien, dass darin die Größe des neuen Hauptschulgebäudes sowie die der Mensa verringert werden soll. Damit soll verhindert werden, dass die Grünflächen reduziert werden.

„Das sah bereits die Juryempfehlung vor, als die Wahl auf den Planungsentwurf des österreichischen Architektenteams feld72/ plansinn fiel“, sagt Schuldezernentin Dr. Agnes Klein. Die Bildungslandschaft Altstadt Nord, finanziert durch die Spenden der Montag-Stiftung, will Bildungseinrichtungen von der Kita bis zum Altstadtgymnasium am Klingelpützpark erreichten.

Bis 2015 rechnet die Stadt mit rund 2.300 Schülern und Kindern in der Kita und in den Schulen
„Das besondere hierbei ist, dass bestimmte Einrichtungen wie etwa eine Bibliothek von allen im Verbund genutzt werden können“, erklärt Stadtdirektor Guido Kahlen. Bis 2015 rechnet die Stadt mit rund 2.300 Schülern und Kindern in der Kita. Darin enthalten sein soll die Grundschule Gereonswall, ein Erweiterungsbau für das Hansagymnasium, ein neues Gebäude für die Hauptschule Gereonswall, die Jugendeinrichtung KSJ Tower, die Freitzeitanlage Klingelütz sowie das Abendgymnasium. Von der gemeinschaftlichen Nutzung bestimmter Räume und Gebäude verspricht sch die Stadt Köln auch Kosten einzusparen. „Beispielsweise stehen in Kölner Schulen Räume etwa 80 Stunden im Jahr leer, das muss nicht sein“, führt Baudezernent Bernd Streitberger aus.

CDU skeptisch wegen sinkender Schülerzahlen
Gewünscht sind viele Anregungen von den Pädagogen einerseits, aber auch von den Anwohnern des Parks. Die sollen sich in einem Planungsbeirat zusammenschließen, was auch Teil des Antrags von SPD und Grünen im Stadtentwicklungsausschuss an diesem Donnerstag ist. Widerstand regt sich derweil bei der Fraktion der Kölner CDU. Zum einen bemängelt die Partei Eingriffe in die Grünflächen des Klingelpützparks, zum anderen bezweifelt sie, ob genügend Schüler die Einrichtungen dort besuchen werden. „Aufgrund des dramatischen Rückganges der Schülerzahlen in der Grundschule vor Ort – aktuell 49 Schüler und nur acht Neuanmeldungen für die Eingangsklasse des Schuljahres 2009/2010 – muss ein dauerhafter Erhalt der Grundschule und damit auch eine funktionierende Bildungslandschaft ernsthaft angezweifelt werden. Denn das Konzept sieht eine lückenlose Bildungskette von der Kita bis zum Schulabschluss vor“, meint Gisela Manderla, Vorsitzende des Schulausschusses.

„Es stimmt, dass es erst nur acht Anmeldungen für die Grundschule gibt“, räumt Schuldezernentin Agnes Klein ein. „Das ist eine sehr schwierige Situation. Viele Eltern problematisieren immer wieder, dass die Bereiche der Grundschule und der Hauptschule auseinander gezogen werden sollten.“ Angestrebt wird ein Zugang zwischen den beiden Schulen über die angrenzende Kyotostraße. Den Baubeginn an diesen beiden Schulen hält Baudezernent Streitberger für die dringlichsten Anliegen innerhalb der Bildungslandschaft Altstadt Nord

Bauphase könnte insgesamt 20 Jahre dauern
Wann allerdings Baubeginn für die zwei Schulen sein wird, ist derzeit noch unklar: Unwahrscheinlich ist, dass es 2009 losgeht“, so Streitberger. Insgesamt könne sich die gesamte Bauzeit über bis 20 Jahre hinziehen. „Ebenso sind die Baukosten noch sehr vage“, sagte Streitberger, der keine genauen Zahlen dazu nennen wollte. Heute Abend findet zu des bisherigen Fortschritten des Projekts ein Diskussionsabend im Domforum statt. Veranstalter ist der Bund der deutschen Architekten. Mit dabei sind Architekten, Schuldezernentin Agnes Klein sowie weitere Beteiligte.

Infobox:
Diskussionsabend: „Bildungslandschaft Altstadt Nord“
Montag, 24. November 2008,  19:30 Uhr
Domforum
Domkloster 3
Haltestelle: Dom/Hbf
Eintritt frei
Keine Anmeldung erforderlich

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung