Köln | aktualisiert | Ein ungewöhnlicher Ort für eine Verkehrskontrolle: Das Kennedy-Ufer an den alten Messehallen. Die Kölner Polizei kontrolliert unter großer Medienbeobachtung die von ihr so genannte Raser-Szene, die sich rund um den Tanzbrunnen trifft. 200 Personen werden dieser Szene zugerechnet, 20 zum harten Kern. Jetzt hat die Polizei ihre Bilanz der „Verkehrskontrolle“ veröffentlicht und spricht von einem großen Erfolg.


Ein Wagen wird von einem Motorradpolizist untersucht

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Die Bilanz der Kontrolle am Kennedy-Ufer in Köln Deutz und in der Nacht auf Fronleichnam 2015

2 Führerscheine sichergestellt

7 Fahrzeuge sichergestellt, davon wurden 6 sofort stillgelegt

6 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten

3 Strafanzeigen wegen Verstoß gegen das Waffengesetz

1 Strafanzeige wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz
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3.000 Geschwindigkeitskontrollen im Umfeld

399 Verwarngelder

96 Ordnungswidrigkeitsanzeigen

24 Fahrverbote

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Fünf Wochen habe man im Umfeld der Raser-Szene undercover ermittelt, teilte die Polizei mit. Heute dann die konzertierte Aktion. Am Kennedy-Ufer und am Tanzbrunnen riegelte sie die Straße hermetisch ab und kontrollierte akribisch alle Fahrzeuge, die sich dazwischen befanden. 20 Fahrzeuge und Fahrer traf man an, die man dem Kreis der Szene zurechnet. Bei den Kontrollen stellte man auch zwei Handfeuerwaffen mit Munition sicher.

Polizeipräsident Wolfgang Albers spricht von einer Botschaft, die man nach den zwei tödlichen Verkehrsunfällen, die man der Szene zurechnet, an diese senden will. Die Kölner Polizei werde keine Verfestigung der Szene dulden. Dies sei, so Albers auch ein Signal an die Bevölkerung, dass sich die Kölner Polizei kümmere. In den vergangenen fünf Wochen kontrollierte die Kölner Polizei im Umfeld 7.000 Fahrzeuge. Es kam zu 860 Verwarngeldern, 389 Ordnungswidrigkeitsverfahren und 60 Fahrverboten.

Am Kennedy-Ufer prüfte die Kölner Polizei ob die Fahrzeuge verkehrssicher seien, vor allem auch die getunten Wagen. Es sei einer der Treffpunkte von denen aus spontan die Rennen gestartet werden, über die Deutz-Mülheimer Straße, über eine der Brücken und dann auf die Ringe. Die Szene gehörten nicht nur Kölner an, sondern auch Fahrer aus dem Umland. Fahrer die man eindeutig identifizieren könne, werde man der Stadt Köln melden und auf die Tauglichkeit ein Kraftfahrzeug zu führen untersuchen lassen.

Die Fahrer und ihre Freunde selbst wollten nicht mit den Medien sprechen. Die Polizei will noch eine Bilanz ihrer allgemeinen Verkehrskontrolle veröffentlichen.

Autor: Andi Goral
Foto: Diese beiden Handfeuerwaffen fanden die Beamten