"Sprechende Haltestellen" für Sehbehinderte
„Durch den Einsatz moderner Technik kann heute die Lebenssituation von sehbehinderten und blinden Menschen entscheidend verbessert werden. Ein gutes Beispiel hierfür sind die „sprechenden Haltestellen“ in Münster, die von den Stadtwerken Münster eingerichtet wurden. Dieses Serviceangebot sollte überall in Nordrhein-Westfalen Schule machen, denn Mobilität ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Teilhabe sehbehinderter und blinder Menschen“, erklärte die Landesbehindertenbeauftragte Angelika Gemkow aus Anlass des morgigen „Tag des weißen Stockes“ heute in Düsseldorf.

Die Stadtwerke Münster haben die großen Leuchttafeln zur visuellen Fahrgastinformation an zentralen Bushaltestellen mit moderner Technik aufgerüstet, um die Informationen sprachlich auch sehbehinderten und blinden Menschen zugänglich zu machen. Sie können sich jetzt auf Knopfdruck die Angaben auf der Anzeigetafel vorlesen lassen. Damit der Knopf an der Anzeige leichter zu finden ist, bieten eine Erhebung
am Boden und ein Tonsignal – ähnlich denen an Verkehrsampeln – den Sehbehinderten Orientierung. Hierfür wurden die Stadtwerke Münster im Rahmen des Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“, der unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler steht, ausgezeichnet. In Nordrhein-Westfalen leben 1,7 Millionen schwerbehinderte Menschen. Davon sind rund 69.000 Menschen blind oder haben eine erhebliche Sehbehinderung.

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Gesundheitscampus geplant
Das Landeskabinett hat heute die Kriterien und das Verfahren zur Standortwahl für den „Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen“ beschlossen. Der Gesundheitscampus soll auch aus übergeordneten strukturpolitischen Gründen auf einem Areal im Ruhrgebiet errichtet werden. Das Kabinett entscheidet Anfang 2009 auf der Basis der Kommissionsempfehlung über den Standort. Zu den Kriterien gehört etwa ein verbindlicher Nachweis ausreichender, räumlich nahe liegender praktischer Ausbildungsplätze für Studierende einer künftigen Fachhochschule. Nach den bisherigen Planungen wird der Campus etwa 500 Arbeitsplätze mit einem Budgetvolumen von rund 75 Millionen Euro beherbergen. Darin sind Landesmittel von über 50 Millionen Euro enthalten. 

[nh]