Mix aus Schauspiel, Figurentheater und Performances
"Nicht politisches Theater machen, sondern politisch Theater machen!" Unter dieser Prämisse, frei nach Jean-Luc Godard, stellte der Kurator Rainer Hofmann das Programm für das Festival zusammen, das von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) veranstaltet wird. Deren Präsident Thomas Krüger, betont: "Das Festival ist eine wichtige Plattform für Produktionen, die sich in den politischen Diskurs einschalten und zur Diskussion über gesellschaftlich relevante Themen anregen wollen. Wir freuen uns, den Besucherinnen und Besuchern Politik im Kontext der Kunst zu präsentieren." Die Produktionen umfassen die gesamte Breite von Theater und Schauspiel und betreten zum Teil auch Grenzbereiche zwischen Theater und anderen Künsten. So gibt es Sprech- und Schauspieltheater, Musik-, Tanz- und Bewegungstheater, Figurentheater, Performances und Interventionen im öffentlichen Raum. Zum Programm gehören außerdem festivaleigene Produktionen, die sich unter dem Motto "Made in Cologne" der Kölner Gesellschaft, dem Stadtraum und seiner Geschichte widmen und die Kölner aktiv einbeziehen.

Wünsch dir was mit dem Wunschmobil
Eine unabhängige Jury wird im Verlauf des Festivals zwei Preise verleihen. Zum einen den mit 15.000 Euro dotierten Preis der bpb, zum anderen den Preis des Goethe-Instituts in Höhe von 10.000 Euro, der als Zuschuss für Auslandsgastspiele eingesetzt werden kann. Die Preisverleihung ist am 23. November in der Livemusic Hall. Neben den Theateraufführungen erwartet die Festivalbesucher ein großes Rahmenprogramm mit Gesprächen, Foren und Partys. Für Schüler wird es außerdem in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung NRW ein umfangreiches pädagogisches Angebot geben. Das umfasst sowohl Theaterbesuche, als auch Workshops und eine von den Schülern selbst zu gestaltende Theaterzeitung zum Festival. Ein weiteres Highlight: Einen Monat lang tourt das „Wunschmobil“ durch Köln, um die Wünsche der Kölner Bürger an ihre Stadt zu sammeln. Die Ergebnisse werden anschließend unter dem Titel „Laute(R) glückliche Bürger“ theatralisch umgesetzt.


Wahrzeichen des Festivals: das Pudelschaf

Echt-Programm vom 13. bis zum 23. November 2008
Die Verbindung aus Politik und Ästhetik verspricht ein spannendes und abwechslungsreiches Programm, bei dem die Besucher nicht nur passive Konsumenten sind. Zahlreiche Gruppen holen das „echte“ Leben ins Theater, indem sie neben Schauspielern das Publikum und so genannte „Komplizen“ auf die Bühne bringen. Andere verlassen die Bühne und wagen sich in den öffentlichen Raum oder vermischen dokumentarisches Material mit Fiktivem. Dahinter steckt die Suche nach neuen ästhetischen Mitteln, um einer veränderten politischen Realität gerecht zu werden.  

Made in Köln 
Die Produktionen "Made in Köln" beziehen die Stadt und ihre Bürger ein und lassen sie zu einem Teil der Inszenierung werden. So setzten zum Beispiel matthei & konsorten für "KURZ NACHDEM ICH TOT WAR von häusern & menschen" aus realen Kölner Lebensgeschichten eine fiktive Biografie zusammen, die das Publikum in einer inszenierten Stadtführung "begehen" kann.

deutschsprachige Gastspiele
Die eingeladenen deutschsprachigen Gastspiele umfassen sechs sehr unterschiedliche Stücke. Im Geistersingspiel "Die Schwarze Kammer", gehen die Schweizer Mass & Fieber dem (Un)Wesen des Bürgerkriegs auf den Grund. Mit "Der Report der Magd" nach dem Roman von Margaret Atwood zeigt das Theaterhaus Jena ein Zukunftsszenario einer vom Aussterben bedrohten Gesellschaft, in der Frauen zu Gebärmaschinen degradiert werden.

Internationale Gastspiele
Ein Höhepunkt unter den internationalen Gastspielen ist die Produktion der niederländischen Kompanie Hotel Modern. In einer Miniaturnachbildung von Auschwitz bewegen sich die Spieler wie riesenhafte Kriegsberichterstatter durch das Set und zoomen mit Kameras in das schreckliche Geschehen. "Ein herausragender Umgang mit einem der schwierigsten Themen, das man sich vorstellen kann", sagt die Festivalleiterin Milena Mushak von der bpb über "Kamp". In einem Publikumsgespräch und einer Podiumsdiskussion beantwortet die Gruppe Fragen zu ihrer Arbeit. 

Sonderprogramm    
Fashion zum Novemberwetter
Da viele Veranstaltungen draußen stattfinden, hat die Kölner Modedesignerin und Kuratorin Eva Gronbach, Mützen und Schals zum Festival entworfen.

Wettbewerb
Während des Festivals Politik im Freien Theater werden zwei Geldpreise verliehen. Die Bundeszentrale für politische Bildung vergibt als Zuschuss für eine Gastspieltournee im deutschsprachigen Raum einen Preis in Höhe von 15.000 Euro. Prämiert wird die beste Produktion des Festivals. Das Goethe-Institut vergibt als Zuschuss für ein Gastspiel im Ausland einen Preis in Höhe von 10.000 Euro für die beste Inszenierung aus Deutschland. Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Fachjury. Die Preisverleihung findet am 23. November in der Live Music Hall statt.

Festivalzeitung
Jugendliche schreiben die Festivalzeitung von Politik im Freien Theater. Unter professioneller Anleitung halten sie Redaktionssitzungen und entscheiden über die Themen der nächsten Ausgabe. Jeden dritten Tag soll eine neue Ausgabe erscheinen, sodass insgesamt fünf Zeitungen heruasgebracht werden. Die Schüler berichten darin von der Probenarbeit, führen Interviews mit Theatermachern und verfassen Kritiken. Sie gestalten das Layout und machen das Blatt. Eine Zusammenarbeit der Bundeszentrale für politische Bildung mit MeinBlock, dem literarisch-journalistischen Projekt des Jungen Literaturhauses Köln, und Theater der Zeit. 

Spielorte
Bürgerhaus Stollwerck
Dreikönigenstr. 23, 50678 Köln
Tel +49 (0)221 991 108-0

Haltestelle "Ubierring" (Linien 15, 16)

Alte Feuerwache
Melchiorstr. 3, 50670 Köln
Tel +49 (0)221 973 155-0
Haltestelle "Ebertplatz" (Linien 5, 12, 15, 16. 18)

Orangerie theater im volksgarten
Volksgartenstr. 25, 50677 Köln
Tel +49 (0)221 – 95227-08

Haltestelle "Ulrepforte" (Linien 15, 16)

Live Music Hall
Lichtstr. 30, 50825 Köln
Tel +49 (0)221 95429-90

Haltestelle "Venloer Str./Gürtel" (Linien 3, 4, 13)

Studiobühne Köln
Universitätsstr. 16a, 50937 Köln
Tel +49 (0)221 47045-13

Haltestelle "Universität" (Linie 9, Bus 130)

Schauspiel Köln
Offenbachplatz 1, 50667 Köln
Tel +49 (0)221 22128-510
Haltestelle "Appelhofplatz" (Linien 3, 4, 5, 16, 18)

Theaterhaus Ehrenfeld
Stammstr. 38-40, 50823 Köln
Tel +49 (0)221 26111-49
Haltestelle "Körnerstrasse" (Linien 3, 4)

Untergrund in der Maastrichter
Maastrichter Str. 49, 50672 Köln
(Im Hof Der Stadtrevue)
Haltestelle "Rudolfplatz" (Linien 1, 7, 12, 15)

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung