Der 40-Jährige wollte gegen 10.20 Uhr Geld am Automaten abheben. Obwohl ihm irgend etwas an dem Gerät merkwürdig vorkam, schob er seine EC-Karte in den Kartenleser ein und hob Geld ab. Seiner Intuition folgend, unterzog er den Kartenschlitz dann doch noch einer genaueren Betrachtung und bemerkte, dass im oberen Bereich eine Art Blech eingeklebt worden war. Als der Zeuge daran zog, hielt er plötzlich einen Camcorder in der Hand, der hinter der Metallblende befestigt worden war. Der Kölner verständigte umgehend die Polizei, die das Tatmittel sicherstellte. Erste Ermittlungen ergaben, dass das Gerät voll funktionsfähig war und bereits mehrere Abhebungen aufgenommen hatte. Nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen haben die unbekannten Täter jedoch keinen finanziellen Vorteil erlangen können. Hinweise darauf, dass die erworbenen Daten per Funk bereits an die Betrüger übermittelt worden sind, waren nicht zu erkennen.

Die Polizei möchte jeden Kartenbesitzer eindringlich vor den unauffällig angebrachten Zusatzgeräten warnen. Die Begehungsweise ist immer die gleiche: Die Täter montieren die Vorsatzgeräte am Kartenschlitz und lesen die Daten der EC-Karten aus, während eine über der Tastatur versteckt angebrachte Kamera die eingegebene Geheimzahl festhält. Sind die sensiblen Daten erst einmal im Besitz der dreisten Betrüger, ist es für sie ein Leichtes, Kartenduplikate herzustellen. Diese Dubletten setzen sie dann meist solange ein, bis der Kunde die unerklärlichen Abbuchungen feststellt und die Karte sperren lässt.

Um sich vor unbefugtem Missbrauch von EC-Karten möglichst zu schützen, ist folgendes empfehlenswert: Unterziehen Sie vor jeder Abhebung an Geldautomaten den Kartenschlitz einer möglichst genauen Prüfung. Bei dem geringsten Verdacht einer eventuellen Manipulation sollten Sie sich unmittelbar an die Polizei und/oder an Mitarbeiter der Bank wenden. Im Zweifelsfall sollten Sie aber auf die Nutzung des betreffenden Geldautomaten erst einmal verzichten.

[nh; Quelle/ Foto: ots]