Festakt in den Rosenterrassen
Direkt neben dem Wellnessbad von Köln, der Claudius-Therme, die übrigens schon mehr als 5 Millionen Besucher anlockte, feierte ein illustrer Kreis Kölner Bürger das Jubiläum des Kölner Rheinparks. Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma freute sich über die gelungene Auffrischung des Parks: "Umso größer ist meine Freude, dass mit Blick auf das Jubiläumsjahr der "etwas in die Jahre" gekommene Park mit viel Arbeit und Geld saniert und weiterentwickelt werden konnte. Dadurch wurde ein Stück der Pracht und des Glanzes dieser einzigartigen Grünanlage im Stil der 50er Jahre neu erlebbar gemacht. Und das was bis heute hier entstanden ist, kann sich wirklich sehen lassen." Insgesamt wurden in den Rheinpark in den letzten Jahren 1 Million Euro investiert. Um den Park dauerhaft zu pflegen ist auch der Personalbestand aufgestockt worden.

Der zweite Jubilar ist die Kölner Rheinseilbahn
Schon 1957 bei ihrer Eröffnung war sie die Attraktion der Bundesgartenschau und ist es bis heute geblieben. Die Kölner Rheinseilbahn. Jeder der das erste Mal über die Zoobrücke nach Köln fährt wundert sich über die kleine Seilbahn, die man ja eigentlich eher im alpinen Raum vermutet. 1957 war die Seilbahn etwas für Mutige. Denn da waren die Kabinen noch offen. Seit der Eröffnung haben 14 Millionen Fahrgäste den Rhein in luftiger Höhe überquert. Und experimentierfreudig war man bei der Kölner Rheinseilbahn auch schon immer, wir erinnern nur an die plan 04, als die Gondeln als Arbeitszimmer oder Badezimmer und man auf einer Toilette sitzend den Rhein überqueren konnte. Heute gehört die Seilbahn zur KVB.

"Der schönste Park Deutschlands 2007" liegt mitten in Köln
Aus 34 Bewerbern wurde der Kölner Rheinpark als schönster Park Deutschlands gekürt. Der Wettbewerb wird von der Briggs&Stratton Corporation ausgelobt. Eine fünfköpfige Expertenjury kürt den Sieger. Die Begründung der Jury lobt vor allem die vorausschauende und nachhaltige Planung der 50er Jahre, aber auch das der Park in seiner Form trotz aller Begehrlichkeiten auf das Filetstück am Rhein eine Freifläche geblieben ist und als solche erhalten bleibt.

Der Park ist der Hero
Der Rheinpark selbst ist die Ausstellung. Sehr gut gelungen sind die 16 Stationen aus Metall. Man steigt auf ein kleines Podest und kann durch einen Metallrahmen, quasi wie durch einen Bilderrahmen hindurch einen Ausschnitt der Rheinparklandschaft geniessen. Darunter sind zwei Tafeln installiert, die ein Foto aus den 50er Jahren zeigt und mit einer kleinen Textpassage das Gesehene erläutert. Viel wurde getan, aber und das ist ein großer Verdienst der städtischen Mitarbeiter des Grünflächenamtes ist erhalten geblieben und somit aus den 50er Jahren konserviert worden. So präsentiert sich der Rheinpark bewußt im 50 Jahre Style und bewahrt so auf, was damals en Vogue war. Das Jubiläum hatte aber auch den Vorteil, dass die Anlage auch bei denen die sie pflegen und hegen noch einmal anders ins Bewußtsein kam.

Henriette Meynen, die ehemalige Stadtkonservatorin, erzählte aus dem Schicksal des Parks und des Tanzbrunnens. Der auf dem ehemaligen Fort XIII gründete und schon in den 20 Jahren der "Rheinvolkspark" war, eine Sport- und Spielwiese. Dort fand auf Betreiben Adenauers hin die Pressa statt, eine internationale Ausstellung für das Pressewesen. Nach dem II. Weltkrieg war das Gelände ein Trümmerfeld, sogar eine Strasse zur Pattonbrück führte durch den Park. Anfang der 50er Jahre hatte man auf dem Gelände des Tanzbrunnens eine Betonplatte gegossen und die Kölnerinnen und Kölner gingen dort im Sommer täglich am Nachmittag für 30 Pfennig zum Tanzen. Zur Bundesgartenschau wurden die Trümmer zu Bergen geformt und das gesamte Gelände neu gestaltet. Das Besondere am Rheinpark ist auch, dass er nur für eine Blickrichtung ausgerichtet ist, die zum Rhein hin und auf das linksrheinische Köln.

Das Buch zum Jubiläum
Der J.P. Bachem Verlag hat ein umfangreiches und reichhaltig bebildertes Buch zum Jubiläum des Rheinparks herausgegeben. Hier kann man alle Zeiten noch einmal nacherleben. Vor allem die vielen Fotos vermitteln ein tolles Bild von der Entwicklung. Aber nicht nur die Historie wird ausgiebig auf 174 Seiten beleuchtet, das besondere Schmankerl ist ein große Karte vom heutigen Rheinpark die dem Buch beiliegt. Das Besondere daran ist, dass man sieht man zum Beispiel die Bilder von 1957 sofort immer den heutigen Park vor Augen hat. Daran erkennt man auch wie intensiv man den Park selbst kennt und wie er einem ans Herz gewachsen ist.

Garten am Strom
Der Rheinpark in Köln

Joachim Bauer, Dieter Klein-Meynen, Henriette Meynen
1. Auflage 2007
J.P.Bachem Verlag
ISBN: 978-3-7616-2037-3
www.bachem.de

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung