Vor der Kulisse des Kölner Doms, ein großer Zapfenstreich zum 50 jährigen Jubiläum der Bundeswehr


 


1950


Im Nachkriegseuropa zeichnet sich der heraufziehende Ost-West-Konflikt, der später seinen Höhepunkt im Kalten Krieg finden wird ab. Der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer spricht von Anfang an über den NATO Beitritt Deutschlands als „vordringliche Aufgabe“. Adenauer ernennt am 24.5.1950 den ehemaligen deutschen Panzergeneral Gerhard Graf von Schwerin zu seinem „Berater in technischen Fragen der Sicherheit“.  Adenauer  war  an der vollständigen Souveränität Deutschlands gelegen und dazu gehörten für ihn immer Streitkräfte. Der am 27.6.1950 beginnende Koreakrieg bestärkte das Nachdenken über eine Wiederbewaffnung Westdeutschlands.


 


Tagung von Himmelrod


Deutsche Militärexperten treffen sich Anfang Oktober 1950 in der Eifel und verfassen die „Denkschrift über die Aufstellung eines deutschen Kontingents im Rahmen einer internationalen Streitmacht zur Verteidigung Westeuropas“ Schon wenige Tage nach der Tagung beruft Adenauer am 26.10.1950 Theodor Blank zum „Beauftragten des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen.“ Das Amt Blank entsteht unter der Duldung der Allierten.


 


So einfach, war aber die Wiederbewaffnung Deutschlands nicht. In weiten Teilen der Bevölkerung regte sich Wiederstand. Ein Beispiel zeigt dies deutlich. Theodoer Blank besuchte im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung die Gaststätte Rosenaustadion in Augsburg. Über 700 Demonstranten brüllten ihn nieder, 25 Minuten lang, als er den Saal verließ wurde Blank von einer Krücke in den Rücken getroffen, die ihm ein Kriegsversehrter nachwarf.


 


1954-1955


Auf der Neunmächtekonferenz in London 1954 wird beschlossen, daß Deutschland der Nato beitritt. Vor allem die USA hatten auf den Beitritt gedrängt. Im Februar 1955 ratifiziert der Bundestag die Verträge, die Bundesrepublik wird NATO-Mitglied. Am 5. Mai 1955 treten die Verträge in Kraft. Am 7. Juni, die Bundeswehr heißt zu diesem Zeitpunkt noch „neue Wehrmacht“ wird das Amt Blank in Bundesministerium für Verteidigung umbenannt. Am 12.11.1955 werden die ersten 101 freiwilligen Soldaten aufgenommen. Die junge Armee hat drei Standorte: Das Heer Andernach, die Luftwaffe Nörvenich und die Marine Wilhelmshaven.


 


 


1956


Die Streitkräfte heißen seit dem 1.4.1956 Bundeswehr, drei Monate später wird aus der Freiwilligen-Armee, eine Wehrpflicht-Armee. Der Wehrdienst beträgt 12 Monate.


 


1961


In Berlin baut die DDR die Mauer. Die Sicherheitslage wird als „verschärft“ angesehen, der Grundwehrdienst auf 18 Monate verlängert.


 


1962


Die norddeutsche Küstenregion wird von einem Unwetter heimgesucht, über 40.000 Bundeswehrsoldaten leisten Katastrophenhilfe.


 


1967


Die NATO ändert ihre Strategie, statt „massiver Vergeltung“,  gelten nun die Regeln der „flexiblen Verteidigung“


 


1972


Verkürzung des Grundwehrdienstes auf 15 Monate


 


1975


Im Sanitätsdienst werden Frauen in die Bundeswehr aufgenommen.


Am 2.5.1975 tritt Detschland dem Atomwaffensperrvertrag bei und verpflichtet sich Nuklearwaffen weder zu erwerben, herzustellen und zu vertreiben.


 


1979-1983


NATO Doppelbeschluss. Stationierung amerikanischer Atomwaffen in Deutschland. Die Friedensbewegung ist auf Ihrem Höhepunkt, Menschenketten werden durchs ganze Land gebildet. Am 10.10.1983 demonstrieren 250.000 Menschen mit Parolen wie „Petting statt Pershing“ friedlich im Bonner Hofgarten gegen den NATO Doppelbeschluss und die Stationierung von Atomwaffen auf deutschem Boden.


 


1990


Das Ende der OST-WEST-Konfrontation und die deutsche Wiedervereinigung führen zu einem Wandel im Aufgabenspektrum der Bundeswehr. Die NVA (Nationale Volksarmee der DDR) wird integriert, die Truppenstärke reduziert. Deutschland ist wieder Souverän über seinen Luftraum


 


1991


NATO-Gipfel in Rom. Eine neue Strategie soll umgesetzt werden: Dialog, Kooperation und Erhaltung der Verteidigungsfähigkeit und Sicherheit.


 


1992


Die Auslandseinsätze der Bundeswehr beginnen. 1992 Kambodscha, 1993 Somalia. 1994 Ruanda, Sudan 1999. Krisenbewältigung, Konfliktverhütung und humanitäre Hilfe sind die neuen Strategien.


 


1994


Das Bundesverfassungsgericht erklärt die Teilnahme deutscher Soldaten an UNO-Kampfeinsätzen für zulässig. Allerdings muss der Bundestag mit einer einfachen Mehrheit zustimmen.


 


1995


Kampfeinsätze der Luftwaffe über Bosnien.


 


2001


Frauen können in allen Truppenteilen dienen, auch in Kampfeinheiten.


 


2005


6.450 Soldaten befinden sich in Auslandseinsätzen. Die Gesamtstärke der Bundeswehr beträgt 253.328 Soldaten.


 


Quellen: Wikipedia, Bundeswehr