Kulturpolitik im Zeichen der Krise
Auch die Kölner Kultur muss aufgrund der Wirtschaftskrise harte Kürzungen hinnehmen. Allein in diesem Jahr wurde der Etat des Kulturdezernenten um zehn Millionen Euro gekürzt. Und auch in den kommenden Jahren ist mit Einschränkungen zu rechnen. Wie Kulturpolitik auch in schweren Zeiten möglich ist, damit beschäftigt sich am 19. Und 20. November 2010 das 3. Kölner kulturpolitische Symposium. Im Mittelpunkt stehen dabei drei verschiedene Themenblöcke. Am Freitag diskutieren die Teilnehmer über eine Gemeindefinanzreform. Dabei wird Dr. Bernd Wagner, Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft, erstmals die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Untersuchung vortragen. Wagner erforschte in der Bundesrepublik konkret, wie sich die Finanzkrise auf die Kulturausgaben der Städte und Gemeinden ausgewirkt hat. Am Samstag stehen dann die Themen „regionale Zusammenarbeit“ und „Kulturentwicklungsplanung unter negativen Vorzeichen“ im Vordergrund. Denn „strategische Planungen auch in der Kulturpolitik sind gerade in Krisenzeiten wichtig“, betonte heute Dr. Peter Bach, Sprecher des Kölner Kulturrats.

„Wir wollen Schlimmeres verhindern“
Das Kölner Kulturpolitische Symposium wurde vor sechs Jahren gegründet und findet alle zwei Jahre statt. Es wird vom Kölner Kulturrat in Kooperation mit dem Kulturdezernat der Stadt Köln und der Kulturpolitischen Gesellschaft veranstaltet. Der Kölner Kulturrat versteht sich als Interessenvertretung und Sprachrohr der kulturinteressierten Bürger in Köln. „Wir wollen Schlimmeres verhindern. Das ist in Köln wichtig“, erklärte Bach.  Mit dem Symposium hat der Kulturrat zudem auch Neukonzeptionen in der Kölner Kulturpolitik bewirkt, wie Kölns Kulturdezernent Georg Quander heute betonte. Denn gleich nach der ersten Veranstaltung im Jahr 2006 hätte es eine deutliche Aufstockung des Kulturetats gegeben. „Wegen der Krise ist diese Entwicklung derzeit jedoch wieder rückläufig“, so Quander.

Symposium mit bundesweiter Ausstrahlung
Ziel des Symposiums ist es, eine regelmäßige Plattform für kulturpolitische Fragestellungen anzubieten. Dabei soll die Veranstaltung eine bundesweite Ausstrahlung erfahren und Köln als Kulturstandort stärken. In diesem Jahr werden insgesamt 120 Teilnehmer aus 35 Kommunen der Bundesrepublik nach Köln kommen. Darunter nehmen etwa acht Kulturdezernenten und drei Kulturamtsleiter teil. Zudem werden als Referenten etwa Kölns Kulturdezernent Gerog Quander, Dr. Fritz Behrens (MdL), Kulturausschuss-Vorsitzender des Landtages NRW sowie Werner Gatzer, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium sprechen.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung