13 Teilnehmer in der ersten Runde
Eigentlich sollte NRW Umweltminister Remmel die Verleihung der Zertifikate vornehmen, der war aber aufgrund der aktuellen Ereignisse in Japan verhindert. So mahnte auch das Kölner Stadtoberhaupt Roters an, dass man im Angesicht der aktuellen Erkenntnisse zu einem sparsameren Umgang mit Energie kommen müsse und dort die jetzt 13 ausgezeichneten Unternehmen Vorbild seien. Was ist Ökoprofit? Kölner Unternehmen die daran teilnahmen wurden beraten und erarbeiteten Umweltmaßnahmen für ihren Betrieb. Das Projekt fand zum ersten Mal in Köln statt. Die 13 Betriebe erarbeiteten insgesamt 92 Maßnahmen. Dabei geht es nicht darum sofort Riesensummen zu investieren und sofort auf den Return on Investment zu schielen, sondern um langfristige Maßnahmen, die nachhaltig wirken.

Winzige Maßnahmen – nachhaltige Erfolge
Die müssen auch nicht immer riesig sein, oder gleich Geld kosten. Auch die Vermeidung von Abfall schont Ressourcen und den Geldbeutel der Unternehmer. Oder beim Austausch von künstlichen Lichtquellen darauf zu achten in Zukunft Energiesparlampen einzusetzen. So wurde bei Motor Fritsche in Köln-Weiden etwa 1,4 Tonnen CO2 eingespart alleine durch eine optimierte Schließung der Hallentore und damit verringerte Wärmeverluste im Winter. Auch so winzige Aktionen der Einbau von Bewegungsmeldern im Ersatzteillager spart Energie. Hier lag die Investition bei 100 Euro und die Einsparung liegt pro Jahr bei 30 Euro. Im Dezember dieses Jahres will man bei Motor Fritsche den Heizungsbrenner erneuern und damit die Effizienz um 10 Prozent steigern. Zwar macht dies eine Investition von rund 6.000 Euro nötig, bringt aber eine Einsparung pro Jahr von 2.500 Euro. So ist selbst diese große Investition nach rund 2,5 Jahren schon wieder eingespielt und ab dann stehen die Gelder anderweitig zur Verfügung. Und die Umwelt wird pro Jahr um sieben Tonnen CO2 entlastet.

514 Tonnen CO2 eingespart
In der Gesamtbilanz der 13 Unternehmen sieht das dann doch gewaltiger aus. So hat die Stadt Köln in ihrer Dokumentation errechnet, dass die beteiligten Unternehmen jährlich 1,1 Millionen Kilowattstunden und damit 514 Tonnen des Treibhausgases CO2 einsparen. Auch die Abfallmenge konnte um 42 Tonnen und der Wasserverbrauch um 2.157 Kubikmeter gesenkt werden. Monetär haben die Aktionen jährlich ein Gesamteinsparvolumen von 170.463 Euro bei einer Erstinvestition von 276.606 Euro. Beim Land NRW fördert man Ökoprofit und ist stolz darauf dass von den bundesweit rund 2.000 teilnehmenden Betrieben mehr als die Hälfte, exakt 1.169 Unternehmen aus NRW stammen. Überhaupt sieht die Landesregierung die Umweltbranche auf dem Vormarsch und bezeichnet diese als großen Wachstumsmarkt für Nordrhein-Westfalen. Schon heute bietet die Branche rund 250.000 Menschen Arbeit und erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von rund 45 Milliarden Euro pro Jahr.

Die 13 Unternehmen aus Köln, die sich beim ersten Ökoprofit-Projekt der Domstadt beteiligten: Conaction, F&M Lautenschläger, GS Schmitz, Kölner Sportstätten, Kolping Hotel am Römerturm, Krieler Welle, Kronenberg Profil, Motor Fritsche, Nahverkehr Rheinland, Noweda, Projektkultur, Stockheim und der Verkehrsverbund Rhein-Sieg. Sie aller erhielten gestern in Feldkassel aus den Händen von Oberbürgermeister Jürgen Roters ihr Ökoprofit-Zertifikat.

[ag]