Bundesligist 1. FC Köln hat neuen Zahlen zufolge mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Laut Geschäftsbericht plagen den Traditionsklub bilanzielle Schulden in Höhe von 6,8 Millionen Euro. Langfristig belaufen sich die Verbindlichkeiten gar auf mehr als 21 Millionen Euro. Die finanzielle Schieflage dürfte sich insbesondere auf die zukünftige Transferpolitik des Vereins auswirken. Wie Finanzchef Claus Horstmann in einem Interview mit einer lokalen Boulevardzeitung mitteilte, müssten sich künftige Investitionen in die Mannschaft selbst tragen. Die Zeit der Transfers auf Pump scheint vorbei, die Geißböcke müssen ab sofort auf junge und vor allem preiswerte Spieler setzen.

Petit, Geromel und Podolski auf Pump finanziert
Die Gründe für die wirtschaftlichen Probleme liegen vor allem in den Spielerkäufen der letzten Jahre. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga wurden zunächst 8,8 Millionen Euro in Spieler wie Geromel oder Petit investiert. Dafür nahm der Klub einen Kredit über 7,5 Millionen Euro auf. Ein Jahr später wurde das Team mit Nationalspieler Lukas Podolski verstärkt. Um den Transfer zu stemmen verkauften die Rheinländer die Gastronomierechte für 7,5 Millionen Euro an eine eigene Tochter. "Auch das war ein Einmaleffekt, um ins Team investieren zu können", so Horstmann.

Für die Saison 2010/11 ist ein weiteres Minus nicht vorgesehen. Laut Horstmann müssten sich zukünftige Ausgaben und Einnahmen decken, denn eine Überschuldung bestehe auch 2011 unverändert. "Zukünftige Spielertransfers müssen wir uns selbst erwirtschaften. Wir müssen keine Spieler verkaufen", so der Finanzboss. Obwohl Lukas Podolski von einigen europäischen Top-Klubs umworben wird, gilt der "Prinz" noch als unverkäuflich.

[sid]