Der Alter Markt war am Nachmittag fest in der Hand der Anhänger der "Three Lions". Foto: Eppinger

Köln Mit der Vorrundenbegegnung England gegen Slowenien im Müngersdorfer Stadion stieg am Dienstag die nächste große Fußballparty in Köln. Dabei war am Mittag vor dem Hauptbahnhof und in der Altstadt zunächst noch weniger los als dies in den vergangenen Tagen bei den Schotten der Fall war. Zunächst standen bei den Fans aus beiden Nationen auch eher praktische Dinge wie das Auftragen des Sonnenschutzes oder eine Erfrischung bei sommerlichen Temperaturen mit kühlem Wasser im Vordergrund der Aktivitäten.

Auf dem Alter Markt wurde schon am Nachmittag fröhlich und friedlich gefeiert. Foto: Eppinger

Ein gutes Geschäftsmodell entwickeln zunehmend die Pflastermaler in der Innenstadt, die mit den Flaggen der Nationen vor Ort gutes Geld verdienen. Da gab es von den Fans nicht nur Kleingeld, sondern auch Scheine. Auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof hatten am frühen Nachmittag die Slowenen die Nase finanztechnisch vorne.

Auch die Pflastermaler verdienen bei der EM gutes Geld. Foto: Eppinger

Nur wenige Meter entfernt versammelten sich die Anhänger des Mittelmeerlandes am Nachmittag vor dem Dom und sangen sich, von einem Ziehharmonikaspieler begleitet, warm. Auch ansonsten waren viele Fans aus Slowenien in diesem Bereich mit den Nationaltrikots und farblich passenden Kopfbedeckungen oder Fahnen bestens gelaunt unterwegs.

Feiernde Slowenen waren unter anderem vor dem Dom zu sehen. Foto: Eppinger

Dagegen hatten die Engländer schon am Montag den Alter Markt für sich weitgehend in Beschlag genommen und den Platz mit unzähligen Fahnen in Weiß und Rot markiert. Diese schmückten Hauswände und Zäune genauso wie die Absperrungen des Jan-von-Werth-Brunnens. Gut besucht waren auch die Außenterrassen des Restaurants und Brauhäuser. Die Befürchtungen, dass die Schotten Köln biertechnisch leer getrunken haben, bewahrheiteten sich für die Engländer zum Glück nicht.

Die englische Flagge hatten die Fans immer dabei. Foto: Eppinger

Für Stimmung sorgen fröhliche Ballspiele und die eine oder andere bunte Rauchfackel, die bevorzugt in die Luft gehobenen Kindern in die Hand gedrückt wurden. Während die englischen Fans den rauchenden Nachwuchs frenetisch bejubelten, ging die deutsche Polizei dem pyrotechnischen Treiben vor Ort nach. Dazu kamen natürlich die bekannten lautstarken Fangesänge der „Three Lions“ inklusive der britischen Nationalhymne „God save the King“.

Das Epizentrum der englischen Fußballparty: der Alter Markt. Foto: Eppinger

Auch auf dem Heumarkt war die Außengastronomie am frühen Nachmittag schon gut mit meist englischen Fans gefüllt, während sich die eigentliche Fanzone erst allmählich füllte. Für die englischen und slowenischen Fans, deren Spiel am späteren Abend in Köln begann, wurde am Konrad-Adenauer-Ufer wie schon bei Schottland gegen die Schweiz eine extragroße Fanzone eingerichtet, wo mehr als 30.000 Zuschauer erwartet wurden. Eingeplant waren auch wieder die obligatorischen Fanmärsche zum Stadion in Müngersdorf. Insgesamt wurden in den offiziellen Kölner Fan- und Public-Viewing-Zonen bislang schon weit mehr als 200.000 Gäste gezählt.